Immer zu spät: die Pariser Métro

Zwei Tage Verkehrschaos in Paris: Wegen eines spontanen Streiks bei den Verkehrsbetrieben standen in der vergangenen Woche fast alle Métros und Busse zwei Tage lang still. Zu dem wilden Streik hatten die CGT-RATP und andere Métro-Gewerkschaften aufgerufen. Anlaß waren Berichte, denen zufolge ein 39jähriger Métrokontrolleur von fliegenden Händlern zusammengeschlagen worden sei. Am Donnerstagnachmittag flaute der Streik allmählich ab, als bekannt wurde, daß der mittlerweile verstorbene Kontrolleur vermutlich nicht Opfer von Gewalt war. Die Autopsie hatte eine Hirnblutung ergeben, zudem hatten Zeugen ausgesagt, daß es nicht zu Handgreiflichkeiten gekommen sei. In einigen Jahren werden die Beschäftigten vielleicht nicht mehr in der Lage sein, den Verkehr in der Hauptstadt lahmzulegen: Die neue vollautomatische Métrolinie von der Madeleine zur Bibliothèque de France verkehrte ohne Unterbrechung.