Apocalypse now

Überschwemmungen, Dürre und Wirbelstürme - die Welt wird künftig mächtig aus den Fugen geraten. Das glaubt jedenfalls die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC), die in ihrem letzten Woche veröffentlichten "Weltkatastrophenbericht" aufgezählt hat, was wir im nächsten Jahrtausend so alles zu erwarten haben. Auf die Apokalypse muß man allerdings nicht lange warten; allein für das Jahr 1998 verzeichnete die IFRC bereits 25 Millionen sogenannte Umwelt-Flüchtlinge - mittlerweile flüchten mehr Menschen vor Naturkatastrophen als vor Kriegen. Zum Glück gibt's da noch die Rettungssanitäter. Zwar ist der von ihnen prognostizierte Weltuntergang unvermeidbar, Hoffnung gibt es in Gestalt der Rotkreuzgesellschaften aber dennoch.

Um sich den - freilich hausgemachten - Naturkatastrophen effektiv entgegenstemmen zu können, bedürfe es allerdings noch der finanziellen Zuwendung besorgter Bürger und generöser Regierungsalmosen. Ohne derartige Finanzspritzen, so ließe sich für den kommenden Weltuntergangsbericht vorwegnehmen, stünden wir schließlich vor der nächsten Katastrophe: Jobless Growth bei der IFRC und dann auch keine Chance mehr auf Rettung.