Klagen und Rennen für Peltier

Nun schaltet sich sogar noch ein US-Justizminister aus der Regierungszeit von Lyndon B. Johnson ein: Beim Bundesgerichtshof in Topeka (Kansas) beantragte Ramsey Clark, die Gründe für die Haft des politischen Gefangenen Leonard Peltier in einem Gerichtsverfahren prüfen zu lassen. So soll erreicht werden, daß das Verfahren gegen den indianischen Aktivisten neu aufgerollt wird. Peltier sitzt seit 24 Jahren ein, weil ihm die Beteiligung an einem tödlichen Schußwechsel, der sich 1975 im Lakota-Reservat von Pine Ridge zugetragen hat, angelastet wird. Peltiers letzter Einspruch gegen seine Verurteilung war 1993 von der US-Kommission abgelehnt worden, die über bedingte Haftentlassungen zu entscheiden hat Dabei legte diese mit dem Dezember 2008 einen Termin für eine nächste Anhörung fest, der die vom US- Kongreß beschlossene Auflösung der Kommission um sechs Jahre überschreitet.

Die Initiative von Clark und seinen Partnern will diese willkürliche Anordnung zu Fall bringen. Sie wurde am Vorabend einer Konferenz an der Indian Nations University in Lawrence (Kansas) bekanntgegeben, an der am vergangenen Wochenende zahlreiche Menschenrechtsaktivisten, ehemalige politische Gefangene und Unterstützer der indigenen und schwarzen Befreiungsbewegungen aus den USA, sowie Veteranen des Bürgerkriegs teilnahmen. Um der Kampagne für die Freilassung Peltiers Auftrieb zu verschaffen, starteten indianische Freedom Runners sowie Läufer aus Japan, Australien und Europa, bereits am 21. Juni in Covington (Kentucky) zu einem Lauf über 600 Meilen zum Ort der Konferenz in Kansas.