Warschauer Wasser-Wummen

Von den mit Spielzeug-Maschinengewehren bewaffneten Rüstungsarbeitern, die vergangenen Donnerstag das Warschauer Regierungsviertel stürmen wollten, fühlte sich die polnische Polizei derart bedroht, daß sie sich und die Regierung mit Tränengas, Wasserwerfern und Gummigeschossen schützen mußte. Die Forderung der rund 1 000 Demonstranten: Erhalt ihrer Arbeitsplätze in Rüstungsbetrieben. Klar, daß die Kollegen nicht zimperlich vorgingen und ihrer Forderung mit Steinen und abgerissenen Straßenschildern Nachdruck verliehen. Und dann seien sie auch noch betrunken gewesen, beschwerte sich die Polizei.

Die Regierung plant, die Hälfte der etwa 40 Rüstungsbetriebe zu schließen. Dabei würden 18 000 Menschen ihre Arbeit verlieren. Statt Waffen aus dem westlichen Ausland zu importieren, meinen die Arbeiter, müsse die landeseigenen Produktion erhöht werden. Feuer frei!