Der französische Mouvement National (Nationale Bewegung), die neofaschistische Partei von Bruno Mégret, ist knapp dem Bankrott entgangen. Bis zum vergangenen Freitag hatte die vom Front National (FN) zu Anfang des Jahres abgespaltene Organisation Zeit, die Schulden abzutragen, mit der sie ihren Wahlkampf für das Europaparlament finanziert hatte. Der rechtsextreme MN hatte mit 3,3 Prozent bei den EP-Wahlen die Fünf-Prozent-Hürde verfehlt - und damit auch den Anspruch auf staatliche Rückerstattung der Wahlkampfkosten verloren.
Die französische Gesetzgebung verbietet, einen Wahlkampf mit ungedeckten Schulden zu bestreiten. Bis zwei Monate nach dem Wahltermin haben die Parteien daher Zeit, ausgeglichene Wahlkampfkonten zu präsentieren. Ansonsten droht ihren Führungsmitgliedern der Entzug des (passiven) Wahlrechts auf Zeit. Die Spendensammlung von Bruno Mégret hat nun offenbar vier Millionen Francs (1,3 Millionen Mark) eingebracht. Weitere drei Millionen Francs sollen demnächst von Mitgliedern und Sympathisanten eingetrieben werden.
