Gotteskrieger

Zu zehn Jahren Haft wegen Unterstützung der im Südlibanon agierenden pro-iranischen Guerillatruppe Hisbollah ist der deutsche Gotteskrieger in spe, Steven Smyrek, vergangene Woche in Tel Aviv verurteilt worden. Smyrek war am 28. November 1997 auf dem Flughafen von Tel Aviv verhaftet, in seinem Gepäck eine Kamera, 4 000 US-Dollar und isralische Straßenkarten gefunden worden. Die Richter gingen davon aus, daß Smyrek sich zuvor in einem Hisbollah-Ausbildungscamp zur Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags aufgehalten hatte. "In ihm brodelt enormer Judenhaß", zitierte die FR den Vorsitzenden Richter; er habe "einen obsessiven Drang, sich an einem Anschlag auf Juden zu beteiligen". Der vor fünf Jahren zum Islam konvertierte Smyrek sei allerdings kein potentieller Suizidbomber, sondern lediglich Gehilfe der Hisbollah, so das Urteil.

In einem später widerrufenen Geständnis hatte Smyrek angegeben, er wollte für die Hisbollah Plätze in Israel fotografieren, die sich für einen Sprengstoffanschlag eignen. Die Richter wiesen Smyreks Vorwurf zurück, durch brutale Verhörmethoden zu dem Geständnis gepreßt worden zu sein.