Mißverständnisse

Soldaten der ehemaligen Alliierten Ruanda und Uganda haben sich bis Dienstag vergangener Woche schwere Gefechte in Kisangani, der zweitgößten Stadt Kongos, geliefert. Beide Staaten hatten bisher die Rebellen gegen Kongos Präsidenten Kabila unterstützt. Uganda favorisiert nun einen schnellen Rückzug aus dem Kongo, während Ruanda seine Grenzen dauerhaft sichern will. Im Mai war es in der größten Rebellengruppe RCD zu Zerwürfnissen gekommen, als der von Uganda unterstützte Wamba di Wamba als Chef der Organisation gefeuert worden war. Sein Nachfolger Emile Ilunga wird von Ruanda gestützt.

Auf dem Gipfeltreffen der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) in Maputo (Mosambik) tauchten kurzfristig die Präsidenten von Uganda und Ruanda, Yoweri Museveni und Pasteur Bizimungu, auf. Der Konflikt in Kisangani, so Museveni, beruhe auf "Mißverständnissen"; mittlerweile sei ein Waffenstillstand vereinbart. Seit Mittwoch wurde in Kisangani in der Tat nicht mehr geschossen.