Armee unter Strom

Die größte kolumbianische Guerilla Farc konnte sich zunächst freuen: Die Besetzung des Wasserkraftwerks Anchiclaya war nach fünf Tagen am vorvergangenen Samstag trotz Armee-Angriffen erfolgreich beendet, die etwa 100 Geiseln freigelassen worden. Zuvor hatte das Management zugesagt, sich mit örtlichen Stromkunden innerhalb von 30 Tagen zu treffen, um u.a. die Strompreise zu diskutieren und nicht versorgte ländliche Gebiete der Region mit Elektrizität zu beliefern. Dann schlug die kolumbianische Armee zu. Nach Angaben eines Armeesprechers wurden vergangene Woche bei Gefechten 25 der Besetzer und fünf Soldaten getötet.

Bereits Anfang des Monats hatte der kolumbianische Präsident Andrés Pastrana den Brigadegeneral Alberto Bravo Silva gefeuert. Der war beschuldigt worden, ein lange zuvor angekündigtes Massaker der rechten Paramilitärs nicht verhindert zu haben. Dabei waren am 20. und 21. August in La Gabarra und Tibu 36 Menschen ermordet worden.