Unsichtbares

Tamara ist weg - nein, nicht Chés ehemalige Geliebte, nein, auch nicht die Trübsalsröhre aus der Ex-DDR. Viel schlimmer: Was fehlt, ist ein Tarnkappenbomber-Aufspürsystem. Schon vor 1989 wurde das Radarsystem namens Tamara in der Tschechoslowakei entwickelt - es ist mobil, kann bis zu 500 Kilometer weit zahlreiche Ziele zugleich anpeilen und bleibt dabei selbst unanpeilbar. Klasse Sache, und so ist es kein Wunder, daß 60 Exemplare aus der ersten Produktionsserie damals schon in der SU landeten. Weitere sechs Exemplare, schreibt nun der Tagesspiegel unter Berufung auf die Prager Zeitung Lidove Noviny, lagerten bei der Herstellerfirma HTT Tesla, als diese 1997 den Besitzer wechselte. Übernommen hat Tesla der mittlerweile wegen Betrugs und Veruntreuung im Knast sitzende Miroslav Orel, und zwar von zwei ehemaligen "Spitzenfunktionären des alten Sicherheitsapparats" (Tagesspiegel). Aber, oh Schreck: Vier der sechs Tamaras fehlen - einfach weg, unauffindbar. Und das, obwohl seit 1990 offiziell keines der Systeme verkauft wurde und Tschechien seit diesem Frühjahr in der Nato ist - bedauerliche Sicherheitslücken, die sich da aufgetan haben. Wie soll die Nato nun noch ungefährdet humanitär tarnkappenbomben?