Kaukasovo

Erst drei Jahre ist es her, dass Russland seine Offensive in Tschetschenien beenden musste, die nur ein "einfacher Polizei-Einsatz" werden sollte. Nun stürzt sich das Land in ein neues Abenteuer im Kaukasus. Nach mehr als einer Woche Luftangriffe gegen Tschetschenien sind am letzten Donnerstag russische Bodentruppen in der Teilrepublik einmarschiert. Die Offensive hatte bereits am vergangenen Sonntag mehr als 100 000 Tschetschenen zur Flucht in die Nachbarrepublik Inguschetien veranlasst. Inzwischen hat die russische Regierung bei ihrem Vorgehen gegen die islamistischen Rebellen auch die Unterstützung der Duma. Das russische Parlament erteilte wegen der Bombenanschläge in Russland, für die nordkaukasische Separatisten verantwortlich gemacht werden, seine Zustimmung zum Militäreinsatz. Die Strategie des russischen Militärs erinnert an den Nato-Krieg gegen Jugoslawien: Offenbar richten sich die Luftangriffe vor allem gegen die tschetschenische Infrastruktur, Energieversorgung sowie gegen Pipelines.