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Die Chancen auf eine Wiederwahl sinken immer weiter für den indonesischen Noch-Präsidenten B. J. Habibie. Nicht nur das Gemetzel der pro-indonesischen Milizen auf Osttimor und das polizeiliche Vorgehen gegen demonstrierende Studenten in Jakarta schaden der Reputation des alten Suharto-Freunds. Nun stehen ihm auch noch Korruptionsvorwürfe ins Haus. IWF und Weltbank haben vorerst ihre Finanzhilfen eingestellt, bevor nicht geklärt ist, wo die 70 Millionen Dollar der Bank Bali verblieben sind. Zudem ließ sich der ehemalige indonesische Staatsminister für Forschung und Technologie angeblich seine gute Zusammenarbeit mit der deutschen Industrie ausgiebig erstatten. Als Marktöffner hatte Habibie immer wieder besonders deutschen Firmen zu Großaufträgen in Indonesien verholfen. Nach Informationen des Spiegel belohnte zumindest in einem Fall die Firma Ferrostaal AG, eine Tochterfirma des MAN-Konzerns, Habibies Entgegenkommen mit 200 000 Mark auf sein Konto bei der Deutschen Bank in Hamburg.