Schülerproteste in Frankreich

Rund 100 000 SchülerInnen demonstrierten am Donnerstag vergangener Woche in verschiedenen Städten Frankreichs, darunter knapp 10 000 in Paris. Bereits in der Vorwoche waren rund 150 000 auf die Straße gegangen. Die Protestbewegung wirft dem sozialistischen Bildungsminister Claude Allègre vor, seine nach den Schülerprotesten vom Oktober 1998 gemachten Versprechungen - zusätzliche Mittel und kleinere Klassen - nicht eingehalten zu haben. In Paris kam es im Anschluss an die Demo zu Zusammenstößen zwischen mehreren Dutzend Jugendlichen, die meist aus den Banlieues (Vorstädten) stammten, und der Polizei. Man zählte fünf zerstörte Schaufenster und 30 beschädigte Autos, neun verletzte Beamte und 42 Festnahmen. Die Tageszeitung Libération berichtete von Polizeibrutalitäten gegen Jugendliche in der Métrostation République, an der auch Angehörige des Sicherheitsdienstes der Métro beteiligt gewesen seien. Anlass für die Misshandlungen seien zwei verletzte Polizisten gewesen. Die Schüler-Organisationen haben zu weiteren Demonstrationen aufgerufen.