Strahlendes Japan

Die Behörden im japanischen Tokaimura, wo sich am 30. September eine nukleare Kettenreaktion ereignete, müssen wahrscheinlich ihre Einschätzung des Atomunfalls nach oben korrigieren: von Stufe vier zu fünf auf der siebenstufigen Ines-Skala (International Nuclear Event Scale). Auch die Zahl der Verstrahlten, die nach offiziellen Angaben bei 63 lag, soll untertrieben gewesen sein. Greenpeace, das eigene Messungen bei der Uranverarbeitungsanlage vorgenommen hat, schätzte die Zahl der Strahlenopfer auf mehrere Hundert Menschen. Erst vier Stunden nach dem Unglück waren die Anwohner aus einem Umkreis bis zu 350 Metern evakuiert worden - zu wenig und zu spät, laut Greenpeace. Zudem gäbe es Hinweise auf einen radioaktiven Niederschlag in der Umgebung.