Antifa heißt Ädolf

Kommissar Braun

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Selbst Sachbearbeiter Schulze ist platt. Er spricht für die Pressestelle des Polizeipräsidiums in Frankfurt/Oder: "Nazis gehören nicht in die Polizei." Vier Polizeikommissare aus Brandenburg - zwischen 24 und 27 Jahre alt - mussten Anfang vergangener Woche vom Dienst suspendiert werden, da sie bei einer privaten Feier nach Angaben eines Nachbarn "lautstark rechtsextremistisches Liedgut abgespielt haben". Auch Parolen wurden von den Beamten der Polizeipräsidien Frankfurt/Oder und Eberswalde gerufen: "Wir sind alle rechtsradikal", "Oi, Oi, Oi".

"Besondere Umstände und Alkohol", sieht Sachbearbeiter Schulze als Gründe für das Verhalten der vorläufig von ihren Dienstgeschäften entbundenen Kollegen. So etwas sei nicht zu entschuldigen. Es gebe bestimmte Einsätze für Beamte, bei denen eine nazistische Einstellung der Polizisten nicht der Sache dienlich sei.

Was würde ein beliebiger Staatsgast dunkler Hautfarbe denken, würde er von einem Polizisten, der die Straße absperrt, mit dem Deutschen Gruß empfangen? Was ein gerade von Nazi-Skins angegriffener Angolaner oder Algerier, wenn der die Straftat aufnehmende Beamte ihn mit Heil Hitler begrüßt? Schulze hat Recht, gut ist das nicht.

Auch Schulzes Kollegin in Eberswalde ist nicht in bester Laune. Aber die Stimmung unter den Kollegen sei normal. Die Routine des Polizeialltages erfordere eine schnelle Rückkehr zur Normalität. Sie sagt, dass die "Kollegen sich in ihrer Freizeit anständig zu verhalten haben - sonst haben sie nichts in unseren Reihen verloren".

Bleiben Sie also ruhig auf dem Sitzelement vor dem Fernseher hocken, lieber Brandenburger Polizist. Immer schön die Fresse halten, sich seinen Teil denken und, wenn es darauf ankommt, das Kreuz an der rechten Stelle machen. Dann können Sie weiter ermitteln, ohne dass gegen Sie ermittelt wird: wegen Beleidigung, Bedrohung und anderer Delikte. So lauten die Vorwürfe vom Landeskriminalamt Brandenburg, Abteilung Staatsschutz, an die vier Kollegen aus Frankfurt/Oder und Eberswalde.

Schließlich ist da ja noch dieser mäkelige und geldgeile Taxifahrer, der die fröhliche Party-Gesellschaft ("Wir sind die Rechtsradikalen aus Bernau") in ein Nachtlokal bringen sollte, unterwegs ein wenig geneckt wurde ("Hat nicht mal jemand ein Messer für den Taxifahrer?") und, am Ziel angelangt, den Fahrpreis nicht erhielt.

So wird das nichts, Brandenburger Polizisten. Merkt Euch: Das nächste Mal zahlt das Entgelt, sonst fahrt ihr in die Unterwelt.