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Fahrräder verboten, auf dem Tisch essen verboten, Witze am Schwarzen Brett Wochenende verboten, Tastaturen zertrümmern verboten, gute Freunde in Irland anrufen verboten, Fahrstuhlfahren ohne Last verboten, Call-a-Pizza ins Haus rufen verboten, Hunde verboten. Das reine Sperrgebiet hier. Ein Redaktionshund brächte dabei viele Vorteile mit sich: Alle zwei Stunden müsste er ausgeführt werden - die Hasenheide liegt gleich um die Ecke. Alle Essensreste würden im Hund verschwinden, nicht mehr ulkige Formen und Farben annehmen in überbordenden Mülltüten, die von einem Ressort zum nächsten geschoben werden. Der Hund würde fröhlich schnappend die Tagespost aus der Tasche der Briefträgerin reißen. Jedem Redakteur die gewünschte Zeitung bringen. Unerwünschte Besucher wegbeißen. Die räudige Katze im Innenhof genüsslich zerlegen. Es gäbe einen Nichtraucher. Hundekämpfe könnten veranstaltet werden, in tristen Momenten. Dem CvD und jeder anderen Autoritätsperson könnte man einen Tennisball zuwerfen und der Hund würde ihn umrennen. Einhundert Mal am Tag - der Hund hätte seinen Auslauf, den Ball würde er immer bekommen. Der Hund könnte das Fax-Fach vom Ressort International aufessen und wäre einen ganzen Tag lang satt. Vorteile, soweit das Auge reicht.

Es gäbe ein freies Wesen im Sperrgebiet. Ein Wesen, dem die Hausordnung gelinde gesagt scheißegal ist, das bellt, wann und wie es ihm gefällt, das beißt, wenn es sein muss, das schläft, wenn es schlafen will.

So gesehen wäre der Hund ein Schritt zurück zur Normalität.