Langer Wahlkampf

Tränengas, Blendgranaten, Gummigeschosse und zahlreiche Verhaftete: In dem westafrikanischen Kleinstaat Côte d'Ivoire hat der Wahlkampf begonnen. Gewählt wird der Präsident des Landes - im Oktober des nächsten Jahres. In der Hauptstadt Abidjan kam es deswegen Mitte vergangener Woche zu Zusammenstößen zwischen Aktivisten der Sammlung der Republikaner (RDR) und Sondereinheiten der Polizei. Die RDR-Anhänger demonstrierten gegen die in ihren Augen "feindselige Haltung der staatlichen Medien" gegenüber dem potenziellen RDR-Präsidentschaftskandidaten Alassane Ouattara. Mehr als 20 Parteimitglieder, unter ihnen die Generalsekretärin und ihr Stellvertreter, wurden vorläufig verhaftet - wegen des "Übereifers" einiger Polizisten, wie die Kommunikationsministerin Danielle Boni-Claverie erklärte.

Die Regierungspartei PDCI (Demokratische Partei von Côte d'Ivoire) versucht schon seit Monaten, Alassane Ouattara von der Wahl auszuschließen. Der Ex-Ministerpräsident des Landes und frühere Vize-Generaldirektor des IWF erfülle nicht die Nationalitätsbestimmungen des Wahlgesetzes, da seine Vorfahren aus dem Nachbarstaat Burkina Faso seien.