Pleiten, Pech und »Panikmache«

Nicht eine, nicht zwei, nicht drei, nein: hundert Sicherheitspannen hat es in der britischen Atomwaffenfabrik Aldermaston (Grafschaft Berkshire) seit September letzten Jahres gegeben, musste Graeme Hammond, der Direktor der privatisierten Nuklearwaffenfabrik, zugeben. Zuvor hatte der Observer aus einem internen Bericht zitiert, dem zufolge in acht dieser Fälle Radioaktivität ausgetreten ist. Einmal fiel die gesamte elektrische, ein anderes Mal die ganze Löschanlage aus. In acht Fällen wurde die kritische Masse an angereichertem Uran oder Plutonium überschritten - genau das hatte im September in Japan zu einer nuklearen Kettenreaktion geführt. Darstellungen, wonach ein ähnlicher Unfall in der Kernwaffenfabrik 80 Kilometer westlich von London nur durch einen glücklichen Zufall verhindert worden sei, bezeichnete Hammond als "unverantwortliche Panikmache".