Reporter-napping in Kolumbien

Ein Fotograf für die guevaristische Guerilla ELN, ein Zeitungsmann und sechs TV-Reporter bzw. Kameraleute für die marxistische Farc - das war die Ausbeute der kolumbianischen Guerilla letzte Woche.

Die ELN wirft ihrem Entführten, dem Reuters-Fotografen Henry Romero, in einem Kommuniqué vor, er habe im Juni bei einem Besuch in einem ELN-Camp "heimlich Fotos unserer Gesichter" geschossen, die er später an die nationale und internationale Presse sowie an Geheimdienstbehörden verkaufte - was nicht bewiesen ist. Damit sei die Identität eines ELN-Kommandanten gelüftet worden. Der Fotograf werde aber bald freigelassen, hieß es am vergangenen Donnerstag. Die Farc wiederum erklärte, ihre Entführungsaktion ziele darauf ab, Aufmerksamkeit auf die Taten der rechten paramilitärischen Gangs zu lenken.