FIS dezimiert

Das Töten in Algerien geht weiter: Am Montag letzter Woche wurde in Algier einer der prominentesten Vertreter der islamisch-fundamentalistischen Bewegung Opfer eines politischen Mordes. Abdelkader Hachani war in der Vergangenheit Nummer drei der Islamistenpartei FIS (Islamische Heilsfront). Im Dezember 1991 hatte er die Partei zu einem Wahlsieg geführt, in dessen Folge die Parlamentswahlen vor dem zweiten Wahlgang abgebrochen und annulliert wurden. Die Nummer eins und Nummer zwei des FIS, Abassi Madani und Ali Benhadj, befanden sich damals bereits in Haft, nachdem der FIS im Juni 1991 - unter Druck seines radikalen Flügels - erfolglos versucht hatte, gewaltsam die Macht zu übernehmen. Im Juli 1997 war Abdelkader Hachani, der nach dem FIS-Verbot Anfang 1992 fünf Jahre lang in Untersuchungshaft saß, freigelassen worden. Kurz darauf schloss der bewaffnete Arm des FIS, die Islamische Heilsarmee (AIS), einen Waffenstillstand mit der algerischen Armee ab.