Euro-Geplänkel

Der Euro ist auf einem neuen Tiefststand angelangt. Seit ihrer Geburt hat die Einheitswährung 16 Prozent an Wert gegenüber dem Dollar verloren. Anleger investieren lieber in Yen und Dollar. In diesem Zusammenhang kritisierte der Chef der Europäischen Zentralbank Wim Duisenberg letzte Woche die Holzmann-Sanierungshilfe der Bundesregierung. Diese dämpfe ebenso wie der Widerstand gegen die Mannesmann-Übernahme durch Vodafone das Vertrauen in die europäischen Regierungen. Doch mit seinen Vorwürfen stieß wiederum Duisenberg auf die Kritik von Wirtschaftsexperten: Der EZB-Chef habe mit seinen negativen Äußerungen Anleger aus Europa vertrieben.

Tatsächlich leidet der Euro vor allem an den anhaltenden Wachstumsraten in den USA. Der Aufschwung im Euroland lässt weiterhin auf sich warten. Ganz nebenbei sorgt der niedrige Euro für eine hohe Nachfrage an billigen europäischen Exportprodukten. Zwar werden importierte Rohstoffe und Energie teurer, doch nur gering, da ein Großteil des Imports über den innereuropäischen Markt läuft. Und innerhalb des Euroraums herrscht Preisstabilität.