Stilistische Fehler

In seinem im März erschienenen Buch »Gefährliche Themen« behauptet Dariusz Ratajczak, Historiker an der polnischen Universität Opole, in deutschen KZ sei kein Zyklon B zum Morden verwendet worden. Der Rektor der Universität suspendierte daraufhin die Berufung von Ratajczak vorübergehend, die Staatsanwaltschaft erhob Anklage. Während der Verhandlung gab Ratajczak letzte Woche zwar zu, in seiner Publikation seien ihm »stilistische Fehler« unterlaufen, jedoch nur wegen des »publizistischen Zeitdrucks«. Richter Krzysztof Turkiewicz sah es dagegen als erwiesen an, dass der Historiker die Verbrechen der Nazis geleugnet hat. Trotzdem stellte der Richter das Verfahren wegen des »geringen gesellschaftlichen Schadens« ein. Von den 350 vom Verlag herausgegebenen Büchern seien nur fünf Stück verkauft worden.

Erleichtert ging Ratajczak aus dem Gerichtssaal. In seiner Begleitung: Der bekannte antisemitische Verleger Leszek Bubel, der neben Titeln wie »Erkenne den Juden« und den »Protokollen der Weisen von Zion« auch die zweite Auflage der »Gefährlichen Themen« herausbringen will. Im Gerichtssaal war auch Kazimierz Switon, bekannt geworden durch die Aufstellung von mehreren Hundert Kreuzen im KZ Auschwitz im Rahmen der »Verteidigung der Gedenkstätte vor den Juden«.