Mit Goebbels heim ins Österreich

»Das Volk muss fühlen, wer das Sagen hat«, zitierte der Kärntner Sozialdemokrat Gebhard Arbeiter den NS-Propagandaminister Joseph Goebbels in einem Interview mit der österreichischen Kärntner Woche. Der Vertreter des Gewerkschaftsflügels der Partei wurde nach seinen Reformvorstellungen für die SPÖ gefragt. Seitens ÖVP und Grünen hagelte es Kritik an solcherart Volksnähe. Auch die SPÖ ist empört: Die Vorsitzende der SP-Kärnten, Melitta Trunk, fordert den Parteiausschluss des Landtagsabgeordneten, der mittlerweile »vorübergehend« sein Mandat niedergelegt hat.

Obwohl man sich eigentlich mit Arbeiter einig sein müsste, kritisiert auch die rechtsextreme FPÖ das Goebbels-Zitat und forderte den Rücktritt des Sozialdemokraten. Der FPÖ-Vorsitzende Jörg Haider hatte 1991 die NS-Beschäftigungspolitik gelobt und musste daraufhin als Kärntner Landeshauptmann abdanken. Obwohl er sich bis heute nicht deutlich davon distanziert hat, ermöglichten SPÖ und ÖVP seine diesjährige Wiederwahl zum Landeshauptmann in Kärnten.