Verhandeln und Bomben

Wenn schon mal verhandelt wird, dann aber grundsätzlich: Die erste Runde der Friedensgespräche zwischen Israel und Syrien endete am vergangenen Freitag in Washington mit allerlei Absichtserklärungen. Im Gegensatz zu den geplatzten Verhandlungen von 1996 geben sich beide Seiten optimistisch, schließlich seien bereits 80 Prozent der strittigen Themen geklärt worden, ein Friedensabkommen sei daher schon bald zu erwarten. Was bleibt, ist vor allem die syrische Forderung nach Rückgabe der 1967 von Israel besetzten, strategisch wichtigen Golanhöhen. Dazu zeigte sich Israels Premier Ehud Barak gegenüber Syriens Außenminister Faruk el Scharaa kompromissbereit. Auch bei der israelischen Forderung nach einer entmilitarisierten Pufferzone und einer Überwachungsstation auf den Golanhöhen gab es Fortschritte.

Wegen der für die gesamte Region wichtigen Wasserreserven des Golan gab es während der Verhandlungen starken Widerspruch der konservativen Opposition in der Knesset. Und auch die 17 000 Siedler der Golan-Höhen werden nicht so ohne weiteres abziehen. Indes bombardierte die israelische Armee am Donnerstag ein außerhalb der südlibanesischen Sicherheitszone liegendes Dorf - 15 Menschen wurden verletzt. Der Angriff wird sich wohl auch auf die für Anfang Januar geplante Fortsetzung der Gespräche auswirken. Von Syrien, das im Libanon mit 30 000 stationierten Soldaten dominanter Machtfaktor ist, wurden Konsequenzen angekündigt.