Totale Isolation

Mit kurzzeitigen Besetzungen des Kölner Doms, des Goethe-Instituts in Rotterdam und von SPD-Parteibüros in Berlin und Hamburg haben Unterstützungskomitees auf den andauernden Hungerstreik von 14 Gefangenen der linken türkischen Organisation DHKP-C aufmerksam gemacht. Der in Hamburg inhaftierte Ilhan Yelkuvan hungert bereits über 60 Tage und verweigert seit letzten Donnerstag auch Salz und Zucker. Während einer der Inhaftierten nach schweren gesundheitlichen Problemen seinen Hungerstreik abbrach, befinden sich zur Zeit mindestens drei Gefangene in akuter Lebensgefahr, darunter der im Berliner Knast Tegel einsitzende Ihsan Ersoy. Nach Aussagen von Gefängnisinsassen wurde er am letzten Donnerstag beim Versuch der Zwangsernährung schwer verletzt und fiel ins Koma. Nun liegt er im Haftkrankenhaus Moabit und führt seinen Hungerstreik fort. Zwar setzen sich inzwischen auch einige grüne Ortsverbände und SPD-Bundestagsabgeordnete für die Aufhebung von Yelkuvans Isolationshaftbedingungen ein, dennoch beharrt der zuständige Richter Albrecht Mentz auf der Beibehaltung der von ihm verfügten Total-Isolation von allen türkischen Mitgefangenen.