Hin und her in Österreich I

Zuerst zogen die Geschwister von Ingeborg Bachmann die Erlaubnis, den Namen ihrer Schwester für den renommierten österreichischen Literaturwettbewerb in Klagenfurt zu benutzen, zurück, solange die FPÖ an der Regierung beteiligt ist und das Land sich nicht seiner, »der Weltliteratur zugehörigen Autorin, würdig erweist«. Dann strich der Kärntener Landeshauptmann Jörg Haider dem Wettbewerb die Gelder für einen der vier Preise, die dort alljährlich vergeben werden. Und nun gibt es den Wettbewerb doch weiterhin, nur mit einem Preis weniger und unter einem anderen Namen. »Tage der deutschsprachigen Literatur« soll die Veranstaltung jetzt heißen, gaben der Österreichische Rundfunk (ORF) und die Stadt Klagenfurt bekannt, die den Wettbewerb organisieren. Zwar halten sie auch die Rechte an dem Namen, respektieren jedoch die Weigerung der Bachmann-Erben, den Namen weiter zur Verfügung zu stellen.

Schon im vergangenen Jahr hatten die Teilnehmer des Wettbewerbs angekündigt, eben jenen Preis des Landes Kärnten, der traditionell vom Landeshauptmann vergeben wird, nicht anzunehmen, sollte Jörg Haider ihn verleihen. Der war daraufhin der Zeremonie ferngeblieben. Haider will die eingesparten 120 000 Schilling (17 000 Mark) nun dafür verwenden, einen »attraktiveren Wettbewerb für den Nachwuchs« zu stiften. Über einen Namen ließ er noch nichts verlauten.