Landbesetzungen in Zimbabwe

Mehr als 350 Farmen vornehmlich weißer Großgrundbesitzer werden derzeit in Zimbabwe unter der Führung ehemaliger Befreiungskämpfer von Tausenden Menschen besetzt gehalten. Mit den Aktionen verleihen die einflussreichen Veteranenverbände ihrer Forderung Nachdruck, die entschädigungslose Enteignung der Großbauern umzusetzen. Ungeachtet des Scheiterns einer entsprechenden Verfassungsvorlage Mitte März will die Zanu-PF-Regierung die radikale Landreform gesetzlich verankern.

Während die Regierungspartei zu Beginn der Okkupationen hoffte, durch deren Unterstützung die Offensive im Wahlkampf zurückzugewinnen, versucht sie nach der massiven Ausweitung der Landnahmen eine Eskalation zu vermeiden. Berichte privater Medien, inzwischen sei auch die Farm eines Ministers besetzt worden, wies die staatsnahe Tageszeitung Herald als falsch zurück. Verhandlungen mit dem IWF über eine weitere Abwertung der Landeswährung und Kürzungen im Staatsbudget wurden derweil auf Eis gelegt. Maßnahmen dieser Art seien vor den Parlamentswahlen im April »politischer Selbstmord«, zitierte die Financial Gazette aus Harare nicht näher benannte »diplomatische Quellen«.