Survival-Training für Fische

Die Giftwelle aus einer rumänischen Goldmine hatte Ende Januar eine Spur der Verwüstung von fast 1 000 Kilometern hinterlassen. Noch immer sind die vergifteten Schlämme in unmittelbarer Nähe des Unglücksortes nicht beseitigt worden. In dem Fluss Theiß hat das Zyanid fast den gesamten Fischbestand ausgelöscht.

Sollte trotzdem ein Karpfen überlebt haben, kann er jetzt noch mal sein Glück versuchen. Sechs Wochen nach dem Unglück bei Baia Mare ist am Freitag nur wenige Kilometer entfernt erneut mit Schwermetallen belasteter Klärschlamm aus einem Bergwerk ausgetreten. Bei Borsa brach auf einer Länge von 25 Metern der Damm eines Klärbeckens, das der staatlichen Minengesellschaft Remin gehört. Als Grund wurden anhaltende Regenfälle und die Schneeschmelze genannt. Rund 22 000 Tonnen zink-, eisen- und bleihaltiges Abwasser erreichten am Samstag über einen Nebenfluss die Theiß. Immerhin wurde diesmal die Verseuchung nicht geheim gehalten. Ungarn hat bereits bei der EU-Umweltkommission um Unterstützung gebeten. Dort reichte am Wochenende die Besorgnis wenigstens so weit, dass man noch in dieser Woche drei Experten in die Region schicken will.