Deutsches Haus

Um seiner Abschiebung zu entgehen, musste ein 27jähriger Flüchtling am 26. April in Fürstenfeldbruck (Bayern) vor zwei Polizisten flüchten. Bei einer darauf folgenden Rangelei löste sich aus der Dienstwaffe eines der Beamten ein Schuss und durchschlug die Hand des abgelehnten Asylsuchenden. In der Folge ergriff der Mann die Pistole und schoss auf den Polizisten, ohne ihn jedoch zu treffen. Kurz darauf wurde er gestellt. In Neugrimnitz (Brandenburg) haben an Ostern mehrere Jugendliche einen 16jährigen Kolumbianer angegriffen und gewürgt. Der Jugendliche konnte mit seinen Begleitern zunächst ins Auto flüchten. Dort schlugen die Rechtsradikalen allerdings wieder auf die drei Insassen ein, riefen rassistische Parolen und bewarfen das wegfahrende Fahrzeug mit Flaschen. Ebenfalls an Ostern haben Unbekannte die Außenwände eines katholischen Pfarrjugendheimes sowie einer gegenüberliegenden ehemaligen Asylbewerber-Unterkunft in Künzell (Hessen) mit Hakenkreuzen sowie antisemitischen Parolen besprüht. Am 18. April entzündeten Unbekannte Matratzen im Keller eines Asylbewerberheimes in Solingen/Ohligs (Nordrhein-Westfalen). Menschen wurden nicht verletzt, weil alle Bewohner und Bewohnerinnen das Haus rechtzeitig verlassen konnten. Ein weiteres Mal wurde am 19. April ein Asylsuchender in Rathenow (Brandenburg) angegriffen. Wie der Verein Opferperspektive jetzt mitteilte, wurde der Pakistani Khalid Mahmood aus einer Telefonzelle gerissen und auf der Straße geohrfeigt. Mahmood gehört zu jenen 47 in Rathenow lebenden Flüchtlingen, die im Februar in einem Offenen Brief ihre Verlegung aus Brandenburg gefordert hatten. Der Pakistani war bereits in der Silvester-Nacht von Rechtsradikalen zusammengeschlagen worden. Derzeit befindet er sich in psychotherapeutischer Behandlung und will nun seine Verlegung nach Berlin beantragen. Am 20. April hat ein rechter Skinhead in Bochum (Nordrhein-Westfalen) einen 22jährigen Türken zusammengeschlagen und durch eine Glasscheibe geschleudert. Das Opfer wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert, der 20-25jährige Täter konnte fliehen. Am selben Tag bedrohten und beleidigten mehrere Personen einen Afrikaner auf dem Bahnhof von Schönefeld (Brandenburg). Der Mann flüchtete und verständigte eine Streife des Bundesgrenzschutzes. In Guben (Brandenburg) wurden am 22. April drei Fensterscheiben eines asiatischen Restaurants eingeworfen und die Außenwände mit Hakenkreuzen beschmiert. Rund 20 rechtsradikale Jugendliche verprügelten in Angermünde (Brandenburg) an Ostern drei junge Spätaussiedler. Gegen sieben Tatverdächtige wurde Haftbefehl erlassen. Mindestens einer von ihnen ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder Mitglied der NPD. Zur »1. Anti-Rassismus-Demonstration gegen die Kampfhund-Lüge« mobilisieren Besitzer von Kampfhunden in Berlin. Erst nach zahlreichen Protesten, unter anderem vom Zentralrat der Juden in Deutschland, hat der Organisator der Aktion, Daniel Reynes, darauf verzichtet, seine Gesinnungsgenossen weiterhin dazu aufzurufen, ihren Tieren als Zeichen der »Ausgrenzung« Davidsterne anzuheften. Weil sie angeblich einen illegalen Autohandel betrieben und nebenbei Geld vom Sozialamt bekommen haben, hat die Berliner Polizei vergangene Woche eine bosnische Familie festgenommen. Da die als geduldete Kriegsflüchtlinge hier lebenden Personen nicht arbeiten dürfen, verstießen sie mit ihrem Handel auch gegen das Ausländergesetz.