Die antisemitische Großsekte UL

Erleuchteter Adler

Die Verschwörung ist perfekt: Selbst im Bundestag findet Christian Sailer kein Gehör. Der Anwalt der christlich-esoterischen Sekte Universelles Leben (UL) war letzte Woche sehr enttäuscht, dass das Parlament »keinen Handlungsbedarf« gegenüber einer Petition seiner Vereinigung erkennen konnte.

Die Sekte hatte eine Untersuchung über die verfassungswidrige Behandlung »religiöser Minderheiten in Deutschland« und »die Einstellung und Rücknahme des staatlichen Sektenberichtes« gefordert. Doch die Enttäuschung über die Ablehnung des Bundestages wird sich rasch legen. Zumal die Verantwortlichen für alles Böse in der Welt vom UL schon lange ausgemacht sind: die »Illuminaten«.

Deutschland stehe unter dem Einfuss des »jüdischen Geheimbundes«, weiß die Sekte und hat auch gleich einen Beweis parat: den neuen Bundesadler. Durch das Stutzen der Flügel des deutschen Wappens passe sich »das Symbol für Einheit, Kraft und Größe« in den Davidstern ein, das »zionistische Symbol von Macht und Herrschaft«.

Ausführlich hat die Sekte in der Vergangenheit immer wieder die »Weltherrschaft der Illuminaten« entlarvt - in der eigenen Zeitschrift Christusstaat. Das Wort der Bundesgemeinde Neues Jerusalem im UL. In vielen Artikeln sind dort »die Mächtigen im Hintergrund« beschrieben worden. Sie hätten viele Namen, aber am treffendsten könne man sie als »Illuminaten« bezeichnen.

Dieses »Netzwerk des Antichristen« hätte 1776 der »Geburts-Jude« Adam Weishaupt als Orden gegründet. Nach dem Verbot des Ordens 1784 durch den Bayrischen Kurfürsten hätten die Mitglieder im Untergrund die »Weltdiktatur ohne Gott« errichtet. Waren erst nur Freimaurer, Humanisten und Marxisten vom »jüdischen Geist« beseelt, so sei es mittlerweile eine Heerschar von Machthabern in Wirtschaft, Medien und Politik. Sie alle würden nach dem geheimen »Generalplan« handeln, um die Welt in die Finsternis zu stürzen.

Die Sekte Universelles Leben unterhält über 80 regionale »Christuskirchen« in Deutschland, ihre Zentrale liegt in Würzburg. Unumstrittene Prophetin des UL ist Gabriele Wittek. 1975 erlebte sie den »Durchbruch des Inneren Wortes»: »Tue alles im Namen Jesus Christ und fürchte Dich nicht«, will ihr der Allmächtige verkündet haben.

Seitdem offenbart sich Gott, den sie »Bruder Emanuel« nennt, der Auserwählten täglich. Erstmals verkündete Wittek das Wort Gottes öffentlich 1977 in einem Nürnberger Esoterik-Café. Schnell kamen Erweckte zu ihr und riefen das Heimholwerk Jesus Christi ins Leben, das sie 1985 in Universelles Leben umbenannten.

Heute haben sich alleine in Deutschland über 40 000 Brüder und Schwestern des UL auf den »inneren Pfad« gemacht, um nicht wieder zu reinkarnieren und um den »Christusstaat zu errichten« - gegen alle Verschwörungen. Der eigene Antisemitismus hindert die Sekte nicht, sich selbst mit den im NS verfolgten und vernichteten Juden gleichzusetzen.