Deutsches Haus

Drei Deutsche im Alter von 18 bis 23 Jahren haben in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) einen Kubaner angegriffen. Am 3. Mai schlugen sie in einer Straßenbahn auf den 35jährigen ein und grölten ausländerfeindliche Sprüche. Nach Angaben der Polizei zog der Kubaner die Notbremse, woraufhin die Männer ausstiegen. Die Polizei nahm die Täter fest. Der Generalbundesanwalt hat in der vergangenen Woche die Ermittlungen wegen des Brandanschlags auf die Erfurter Synagoge (Thüringen) übernommen. Kay Nehm begründete den Schritt mit Gefahren für die Innere Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland. Die Rechtsextremisten hätten mit ihrem Anschlag am 20. April, Hitlers Geburtstag, »ein Zeichen der Gewalt gegen Mitbürger jüdischer Herkunft« gesetzt. Der Tat komme deshalb »ein herausgehobener Unrechtsgehalt und damit eine besondere Bedeutung« zu. Am 29. April haben deutsche Jugendliche in Lassan (Mecklenburg-Vorpommern) neun Vietnamesen überfallen. An einem Badesee pöbelten die Deutschen die Jugendlichen nach Angaben der Polizei mit den Worten an, dass »Lassan ein deutscher Ort« sei und »Fidschis hier nichts zu suchen« hätten. Als die Gruppe eine Stunde später die Heimfahrt antreten wollte, wurde sie von rund 15 Ortsbewohnern daran gehindert. Die 17- bis 22jährigen zerrten die Vietnamesen aus ihren Autos, schlugen und traten sie. Die Opfer erlitten Prellungen und Blutergüsse. Die Polizei nahm zehn der Täter zunächst fest, ließ sie dann aber wieder laufen. Ebenfalls am 29. April haben vier Männer in Frankfurt/Oder (Brandenburg) einen Tunesier zusammengeschlagen. Sie forderten ihn zunächst auf, sich auszuweisen. Als der 33jährige sich weigerte, schlugen ihn zwei der Deutschen mit Fäusten. Der Mann floh und verständigte die Polizei, die die 22 und 23 Jahre alten Täter festnahm. Flüchtlingshilfe-Organisationen haben in der letzten Woche vor einer Kriminalisierung der Unterstützer von Kirchenasyl gewarnt. Vor dem Amtsgericht Braunschweig (Niedersachsen) wird derzeit in diesem Zusammenhang gegen den Pastor und die Pastorin der evangelisch-reformierten Gemeinde der Stadt verhandelt. Die Polizei in Guben (Brandenburg) hat am letzten April-Wochenende die Anzeige einer Gruppe von Pakistanis nicht angenommen, die zuvor überfallen worden waren. Nach Angaben der Anlaufstelle für Opfer rechtsextremer Gewalt hätten die Polizeibeamten den Opfern zu verstehen gegeben, sie sollten sich ruhig verhalten. Am selben Wochenende wurde in Leipzig (Sachsen) ein Iraner von fünf Personen angegriffen. In der Straßenbahn schlugen die Täter auf den Mann ein und traten ihm mit Springerstiefeln ins Gesicht. Zwei Personen kamen ihm zur Hilfe, die TäterInnen konnten unerkannt entkommen.