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Der tut nix«, sagt der freundliche Kampfhundbesitzer. Ist schon klar, aber was aber was tut der denn DANN in dieser Redaktion? Das ist ja hier nicht die Kampfhundpresse, hier hetzt niemand über Schweinehunde,nur hin und wieder, aber wirklich selten, wurde Kritik am deutschen Schäferhund geübt, aber das war eher politisch gemeint, sozusagen metaphorisch und ging nicht gegen das einzelne Tier. Manche Leute, die hier arbeiten, leben sogar streng vegan und mögen Tiere wirklich gern. Neulich hat sogar jemand vom Feuilleton eine Linkes-Katzenbaby-gesucht-Anzeige aufgegeben. Aber weiß das auch der Hund? Dass wir wirklich ganz lieb sind oder, wie es mal in Spex hieß, total »nett«, aber natürlich leicht »VERBISSEN»? Hoffentlich hat der das nicht irgendwie falsch verstanden, der blöde Hund. Also, bloß nicht zeigen, dass man Angst hat, so raten es einem ja die Tierpsychologen.

»Komm! Mal! Her! Da will dich jemand begrüßen!« Aber das stimmt doch gar nicht, hier ist niemand, der irgendwen oder irgendwas begrüßen will. Da rennt aber jetzt trotzdem was Schweres, Dunkles durch den Raum, und ein Kampfhundbesitzer rennt hinterher und kriegt das schwere dunkle Ding zu fassen. Beinahe! Jetzt auf keinen Fall Blickkontakt aufnehmen, sondern woandershin gucken, also, was liegt denn hier rum, genau, den Freitag von vorletzter Woche studieren, fieberhaft lesen, als ginge es um das eigene Leben. Aber so geht das eben nicht, Zeitung lesen, während der Hund sich schon am nackten Bein zu schaffen macht. Der frisst einen auf, und das Letzte, was man aus dieser Welt mitnimmt, ist ein Kommentar zur Rentenreform. Kann man nicht Angsthase und Kampfhund separieren, da bietet sich doch das Produktionsbüro an? Da sitzt gerade niemand, es ist rundum verglast, und Kampfhund und Kampfhundbesitzer können sogar Augenkontakt halten. »Oder umgekehrt?«

Umgekehrt?

Okay, wenn es Leben retten hilft, insbesondere das eigene, ist der Platz im Glashaus der sicherste. Später kann man immer noch mit Katzen werfen. Und zum Glück muss am Ende niemand eingeschläfert werden. Das ist alles extrem human hier.