Deutsches Haus

Bei einem Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim in Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) sind am Morgen des 23. September zwei Kinder leicht verletzt worden. Nach dem Anschlag nahm die Polizei vier Männer und drei Frauen im Alter zwischen 16 und 23 Jahren fest. Am Sonntag wurden vier von ihnen dem Haftrichter vorgeführt. Die mutmaßlichen Täter sollen der rechten Szene angehören. In der Nacht zum 21. September haben Unbekannte einen Brandsatz auf ein Asylbewerberheim in Torgau (Sachsen) geworfen. Das Feuer konnte von einem Wachmann gelöscht werden. Am 21. September haben drei betrunkene PolizistInnen in Köln (Nordrhein-Westfalen) einen 48jährigen tunesischen Taxifahrer verprügelt, weil dieser sich geweigert hatte, fünf Leute auf einmal mitzunehmen. Mit Worten wie »Ausländer, geh zurück, wo du herkommst!« schlugen und traten eine weibliche und zwei männliche Polizeibeamte auf ihr Opfer ein. Der Tunesier erlitt Prellungen am Kopf und im Brustbereich. Die PolizistInnen wurden vom Dienst suspendiert und ein Strafverfahren wurde gegen sie eingeleitet. In Potsdam (Brandenburg) ist am 20. September die Villa Grenzenlos, in der eine jüdische Volkshochschule eingerichtet werden soll, mit antisemitischen Parolen beschmiert worden. An dem Gebäude wurde ein Transparent mit der Aufschrift »Potsdam ohne Juden« aufgehängt und die Fassade mit Hakenkreuzen beschmiert. Vier junge Männer aus Thüringen und Bayern sind am 20. September in Eisenach (Thüringen) zu Jugendstrafen zwischen sieben Monaten und anderthalb Jahren verurteilt worden. In zwei Fällen wurden die Strafen zur Bewährung ausgesetzt. Die Jugendlichen hatten am 29. Juli im Bahnhof von Eisenach zwei Afrikaner misshandelt. Am Abend des 19. September wurden zwei Asylbewerber aus Togo in der Anklamer Innenstadt (Mecklenburg-Vorpommern) von vier rechtsgerichteten Jugendlichen im Alter von 18 bis 20 Jahren beschimpft und tätlich attackiert. Die Togolesen konnten fliehen. Bis zu drei Viertel aller Brandenburger Kinder und Jugendlichen können sich einer Studie der Landeszentrale für politische Bildung zufolge nicht vorstellen, mit einem Juden befreundet zu sein. 29,5 Prozent der 4 500 Befragten gaben an, antisemitische Einstellungen zu haben. Das Landgericht Halle (Sachsen-Anhalt) verurteilte in der vergangenen Woche wegen Mordes an einem Behinderten drei junge Männer zu lebenslanger Haft. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Angeklagten ihr Opfer im Oktober 1999 über Stunden gequält, geschlagen und getreten hatten. Einer der Täter habe dabei geäußert: »Den bringen wir um, der ist nicht lebensfähig.« Eine Gruppe Sinti und Roma, die in der Nacht zum 16. September an einem See in Plötzky (Sachsen-Anhalt) campierte, wurde von einer Gruppe alkoholisierter Jugendlicher angegriffen. Das Mobiliar der Camper wurde dabei beschädigt und zerstört. Am selben Tag haben Skinheads nach einem Nazi-Aufmarsch in Neumünster (Schleswig-Holstein) eine Gruppe von Türken angegriffen. Dabei wurde einer der Angegriffenen so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.