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Was tun, wenn der Castor kommt? Weniger interessiert uns dabei die Frage, wie er aufzuhalten ist. Das erledigen schließlich andere. Viel wichtiger ist die Überlegung, was wir machen sollen, wenn er erst nach Redaktionsschluss rollt. Denn Revolutionen, Erdbeben, Pest und Cholera finden in unserer Zeitung einfach keinen Platz, wenn sie sich nach dem Wochenende ereignen. Nichts zu machen. Pech gehabt.

Bitte warten Sie mit Ihrem Aufstand daher nicht länger als bis zum Sonntag. In extrem wichtigen Ausnahmefällen berücksichtigen wir sogar noch Ereignisse, die am Montagmittag abgeschlossen sind. Wie zum Beispiel Landtagswahlen. Die sind nämlich meistens so spannend, dass man die Artikel schon zwei Tage vorher schreiben kann. Und dann nur noch die Statements von den Pressekonferenzen der Parteien nachzutragen braucht.

Aber nichts geht mehr, wenn der Castor am Montagabend oder am Dienstag rollt. Ob die Transporte durchkommen oder nicht - in dieser Ausgabe kann das leider nicht mehr berücksichtigt werden.

Denn am Montagmittag können wir nur noch spekulieren, wie der Castor am besten zu stoppen ist. Wir empfehlen, den Feind mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Die Seuche zur Waffe machen, mit BSE gegen Strahlen. Sammeln Sie also ihre Wurstreste. Kneten Sie kleine handliche Bälle und bewerfen Sie damit anschließend die Transporte. Sie werden sehen: BSE kann den Castor stoppen!

Aber so einen Unsinn wollen Sie vermutlich gar nicht lesen, vor allem nicht in Ihrer Lieblingszeitung. Deswegen warten wir auch lieber bis zur nächsten Woche, um über die Kämpfe gegen den Castor zu berichten. Dann erfahren Sie aktuell und zuverlässig, was bis zum Wochenende noch passiert. Mit Trittin, mit dem Castor und mit weiteren Umweltrisiken.