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Welche Zahl ist die schönste der Welt? Für den lieben Gott sicher die Drei. Die Dreifaltigkeit, die heiligen drei Könige und die drei Musketiere. Die Satanisten dagegen glauben an die Sechs, die Romantiker wiederum an die Sieben.

Das Jungle World-Kollektiv aber verehrt die Fünf. Erst am vergangenen Wochenende hat sich das wieder einmal gezeigt. Samstagabend, 19.30 Uhr. Die Produktion steht still. Das Spiel der Spiele steht auf dem Plan. Deutschland gegen England. Sie kennen das Ergebnis. Sie wissen, wie viele Biere danach getrunken wurden, in wie vielen Kneipen, mit wie vielen Schnäpsen.

Fünf is the magic number, ob Sie's glauben oder nicht. Zwei mal zwei ist fünf, sagten schon die Dadaisten. Und wir rufen es in alle fünf Himmelsrichtungen: Fünf Freunde sollt ihr sein. Aber »Fünf ist Trümpf« heißt es nicht erst seit dem vergangenen Wochenende in der Bergmannstraße. Auch die Party zum fünften Geburtstag im nächsten Jahr soll, wenn wir denn unseren Fünfjahresplan erfüllen, dieses Motto haben. Es werden auch sicher fünf Leute kommen, die fünf Mark Eintritt zahlen. Raven bis fünf Uhr morgens.

Dabei sind wir nicht die einzige Wochenzeitung, die sich für diese Zahl begeistert. Wie wir erfahren haben, frönt auch Der Spiegel diesem Laster. Das Blatt aus der Brandstwiete in Hamburg mit den tollen gezeichneten Titelbildern kostet nicht mehr fünf (Achtung, Zahlenmystik!), sondern fünf Mark fünzig!

Genauso wie das Produkt aus der Berliner Bergmannstraße übrigens. Also aufgepasst beim Wochenzeitungsdealer! Der Mann an der Kasse hat Recht, die Jungle World kostet seit dieser Ausgabe fünf Mark fünfzig. Das Abo dagegen kostet nun 22 Mark 10. Und zwar vielleicht für die nächsten fünf Jahre. Wenn der Dollar nicht wieder steigt und damit der Papierpreis. Versprochen. Fünf Ehrenwörter drauf. Bis dann. Fünf zu eins. Tststs, crazy ... oder? »Fünf-Sterne-Owen übernimmt das Kommando.« (Sunday Telegraph)