Deutsches Haus

Der Hamburger Innensenator Ronald Schill will 2 600 abgelehnte Asylbewerber so schnell wie möglich aus Hamburg abschieben. Wie die Bild am 13. März berichtete, will Schill einem afrikanischen Land Entwicklungshilfe aus dem Hamburger Haushalt gewähren, wenn es sich dafür als sicheres Drittland anbiete. Schill behauptete, jeder ausreisepflichtige Ausländer, der nicht abgeschoben werde, koste die Steuerzahler im Durchschnitt 1 000 Euro im Monat, bei 2 600 Personen seien dies etwa 321 Millionen Euro jährlich. Wie Pro Asyl am 12. März mitteilte, soll der 21jährige Kurde Hakkan Tremel, der im Jahr 2000 aus dem Lahn-Dill-Kreis (Hessen) abgeschoben worden war, nun die Kosten für seine Abschiebung in Höhe von 1 330 Euro bezahlen. Der Mann wurde nach seiner Abschiebung in der Türkei von Sicherheitskräften festgenommen und gefoltert. Im Herbst 2000 gelang ihm die erneute Flucht nach Deutschland, seit November vergangenen Jahres wird ihm Asyl gewährt. Am 11. März wurde ein 18jähriger Asylbewerber aus Sierra Leone in einer Straßenbahn in Frankfurt an der Oder (Brandenburg) angegriffen. Zwei 17jährige beschimpften ihn, rempelten ihn an, zogen ihn an den Haaren und schlugen ihn. Die beiden Täter wurden festgenommen. Am 12. März verurteilte das Amtsgericht Prenzlau einen Mann in einem Schnellverfahren zu fünf Monaten Haft ohne Bewährung. Er hatte zwei Tage zuvor an der Wohnungstür eines Inders in Templin (Brandenburg) Sturm geklingelt und dem Mann, als er ihm öffnete, zweimal mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ausländerfeindliche Parolen gebrüllt. Fünf Kinder im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren schändeten am 10. März den jüdischen Friedhof in der Schönhauser Allee in Berlin-Prenzlauer Berg. Sie warfen mehrere Grabsteine um. Es entstand ein Sachschaden in der Höhe von 5 000 Euro. Die Polizei konnte die Randalierer noch auf dem Friedhofsgelände festnehmen. Gegen zwei der Kinder wird nun wegen Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch und Störung der Totenruhe ermittelt. Die anderen drei sind noch strafunmündig. Als Tatmotiv vermutet die Polizei Langeweile. Ebenfalls am 10. März stürmten mehrere Unbekannte in einen Imbiss in Hennigsdorf (Brandenburg) und schlugen auf den türkischen Angestellten und einen türkischen Gast ein. Die beiden Opfer mussten ambulant behandelt werden. Von den Tätern fehlt jede Spur. Am selben Tag wurde auch das Haus einer in Basdorf (Brandenburg) lebenden türkischen Familie von Unbekannten angegriffen. Dabei wurde eine Jalousie beschädigt. Die Tochter der Familie wurde bereits im Februar auf einer Skaterbahn beschimpft und bedroht. Ein Jugendlicher kündigte der Mutter damals eine Party von Rechtsextremen mit den Worten an, dies werde der letzte gemeinsame Tag der Familie sein. Am 7. März schändeten Unbekannte den jüdischen Friedhof in Rostock (Mecklenburg-Vorpommern). Sie warfen Grabsteine um und beschmierten Wände mit nationalsozialistischen Parolen. Auf die Friedhofsmauer schrieben sie: »Jude verreck«. Von den Tätern fehlt jede Spur. In den vergangenen Wochen waren wiederholt jüdische Friedhöfe in Mecklenburg-Vorpommern geschändet worden.