Der Allmächtige

Keiner hat in der vergangenen Woche so viel Staub aufgewirbelt wie er. Keiner war so aktiv. Alle fürchteten ihn, denn er wurde immer unberechenbarer. Er demonstrierte eindrucksvoll, was ein Einzelner bewirken kann, wenn er nur in Bewegung bleibt. Ja, er brachte die Verhältnisse zum Tanzen. Die Regierung rief seinetwegen sogar den Notstand aus.

Er ließ die Leute ihre Alltagssorgen vergessen und zeigte ihnen, worum es wirklich geht. Er schuf Arbeitsplätze in einer strukturell benachteiligten Region. Dann spuckte er Bomben und verdunkelte den Himmel. Manche machten ihn sogar für ein Erdbeben verantwortlich. Seine Nachbarn liefen nur noch in Panik davon.

Er »verändert seinen Charakter und wird immer gewaltsamer und explosiver«, sagte die Expertin Luisa Ottolini. »Es handelt sich diesmal um eine äußerst schnelle Entwicklung«, ergänzte ihr Kollege Enzo Boschi. Aber wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie mit der Comiso-Messina-Störung zu kämpfen hätten?

Diejenigen, die ihn näher kennen, nennen ihn liebkosend den »Guten«. Denn in normalen Zeiten grummelt und pafft er nur ein wenig vor sich hin. Außerdem sorgt er immer für guten Wein. Und dennoch verwechselte ihn die Süddeutsche Zeitung in der vorigen Woche mit dem Vesuv. Das war fast eine Majestätsbeleidigung.