Tschüss Bayernland!

Was wäre eigentlich aus Deutschland geworden, hätte doch Edmund Stoiber den Sieg bei der Bundestagswahl errungen? Eine Verlagsbeilage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vermittelte davon in der vergangenen Woche einen Eindruck. »Aufstrebend«, »ausgewogen« und »alternativ« präsentiere sich das Stoiberland Bayern. Im »Erfolgsmodell Bayern« vereinten sich Innovation und Idylle, Tradition und Fortschritt gingen eine Symbiose ein, Bayern sei eben mehr als nur Oktoberfest und Biergenuss, sondern »Spitzenreiter allenthalben«.

Der bayerische Ministerpräsident beschreibt es in seinem Beitrag so: »Es gibt ein reiches Kulturangebot, lebenswerte Traditionen, vielfältige Freizeitmöglichkeiten, intakte Natur und ein Höchstmaß an innerer Sicherheit.« Die Redakteurin vom FAZ-Institut für Management-, Markt- und Medieninformation, Inken Heeb, betont, »dass Fortschritt und Bergkulisse nicht im Widerspruch zueinander stehen müssen«. In ihrem Editorial kommt sie auf den Kern zu sprechen: »Ähnlich der kontrollierten Kettenreaktion im ersten Forschungsreaktor vor den Toren Münchens entwickelt sich der Freistaat kontinuierlich fort.«

Und das hört sich doch um einiges positiver an als das ständige Krisengerede der rot-grünen Bundesregierung. Den Gürtel enger schnallen? Disziplin? Verzicht? Von wegen! Unter Stoiber hätte Deutschland gearbeitet wie ein Schneller Brüter, Arbeitsplätze wären freigesetzt worden wie radioaktive Strahlen und spätestens nach dem Gau hätten wir die Vollbeschäftigung erreicht. Dagegen ist die Wirtschaftspolitik der rot-grünen Regierung eine Dampfmaschine aus vergangenen Jahrhunderten.

Nur Ihren Beitrag, Hans Zehetmair, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, haben wir nicht verstanden. Sie fordern, »dass das Deutsche eine der Wissenschaftssprachen bleiben muss«. Das Deutsche? Das Bayerische, Zehetmair, das Bayerische! Stimmd's oda hob i recht?