Schlimmer Finger

ich-ag der woche

Zuletzt war der Fußballprofi Effenberg nicht mal mehr gut genug für den VfL Wolfsburg. Da liegt es nahe, etwas anderes und sich wichtig zu machen. Effenberg rechnet also ab. »Das stinkt mir an Deutschland«, heißt es in seinem Buch, das die Bild-Zeitung als Serie abdruckt. Was ihm stinkt, ist nicht sein Finger, den er bei der WM 1994 den Fans zeigte. Ihm stinkt anderes: »Die Strafen für Kinderschänder sind bei uns in Deutschland viel zu gnädig.« Er hat da andere Vorstellungen. »Die Todesstrafe ist für mich kein Tabu.«

Ihm, der demnächst vermutlich in Katar seinen Abschied vom Fußball feiern wird, stinkt jedoch noch mehr. »Ich habe halt ein Problem mit Leuten, die einen auf lau machen.« Auch hier weiß Effenberg, was passieren muss. »Ich sage auch: Stütze runter für Leute, die keine Lust haben zu arbeiten.«

Solche Dinge fordert Effenberg. Er weiß nämlich: »Ich glaube, dass Millionen in Deutschland mit mir einer Meinung sind.«

Aber Neues gibt es in dem Buch auch. Effenberg erzählt nämlich, wie er mit seiner derzeitigen Freundin Claudia Strunz zusammenkam. Davor war er mit seiner Frau Martina zusammen und davor, zu seiner Bundeswehrzeit, mit sich selbst. »Mein einziges Vergnügen, was das weibliche Geschlecht anging, war damals der Playboy. Samantha Fox war mein Sex-Symbol. Drei Monate lag mein erstes Playboy-Exemplar unter meinem Bett, und kaum war es dunkel, begann ich, das zu tun, was man in diesem Alter halt so macht …«

Zur Vorlage taugt Effes Buch jedoch gar nicht.

bruno engelin