LeserInnenworld

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Jungle World, 25/03: Unterm Fallbeil

Zu wenig gehört

Von Joachim Rohloff ist man v.a. recht gelungene Analysen und sprachlich versierte Polemiken gewohnt. Sein Bericht über die antideutsch-kommunistische Konferenz stellt da einen deutlichen Bruch dar. Schon deshalb, weil er besagte Konferenz offenbar überhaupt nicht besucht hat. Stattdessen schreibt er über eine Podiumsdiskussion im Vorfeld, auf der sich diverse Leute, die aus ganz unterschiedlichen Gründen und mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen mit Israel solidarisch sind, ein Streitgespräch geliefert haben. Die Tatsache, dass mit Hannes Stein auch ein israelsolidarischer Welt-Schreiberling auf dem Podium saß, wird Rohloff zum Schulterschluss antideutscher Kommunisten mit dem Springer-Verlag, und selbst der Hinweis auf die geographische Nähe zum Springer-Verlagshaus ist ihm nicht zu doof. Wäre er am Samstag da gewesen, hätte sich ihm vielleicht sogar erschlossen, worum es eigentlich ging.

Für die Jungle World der letzten Zeit scheint mir die Art der Berichterstattung dagegen recht symptomatisch. Nachdem sie sich selbst nach Ende des Ba’ath-Regimes um ein klares Urteil zum Krieg gedrückt hat und jede Aussage mit einer Gegenaussage im Disko-Diskursnebel hat verschwinden lassen, habt ihr dafür Kritik von den Antideutschen bekommen. Jetzt scheint ihr euch einzureihen in das wohlfeile Antideutschen-Bashing der Linken. Hätte sich dies in einer Kritik der Konferenz – freilich nach deren Besuch – geäußert, hätte man darüber streiten können. Die tatsächlich erschienene Berichterstattung ist einfach nur lächerlich. Ihr seid doch nicht die junge Welt!

jan

Angstvolles Schweigen

Danke für den amüsanten und treffenden Artikel zu dem Bahamas-Kongress in Berlin. Ich war auch dort und habe die repressive Stimmung gegen jede Kritik ähnlich empfunden. Nachdem die Bahamas seit Monaten in jeder Ausgabe und auf jedem Flugblatt Gift und Galle gegen die Jungle World und konkret speit, war es ja auch wirklich höchste Zeit, ihnen mal etwas zurückzugeben. Ich dachte schon, ihr habt Angst, die Bahamas zu kritisieren, weil sie dann sicher doppelt scharf zurückschießt. Oder empörte Bahamiten gleich das Abo kündigen. Ist das nicht eine krasse Situation, dass man so etwas wie Angst hat, ein kritisches Wort zu erheben, ausgerechnet gegen jene, die absolut alles mit (zum Teil ja auch berechtigter) Kritik überziehen?! So ging es mir bei dem Kongress jedenfalls auch und ich habe lieber nichts gesagt, öffentlich. Nun scheint das ehrfürchtige Schweigen gebrochen.

vivienne s.

Jungle World: Mädchenworld

Voll überzeugt

»Mädchenworld« ist eine der ersten Rubriken, die ich nach dem Kauf der Jungle World sofort lese. Mehrere Freundinnen und ich fanden allerdings die Pimmelkäse-Story absolut unschlagbar! Die war echt super!

astrid wagner