Leserinnenworld

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen. Zuschriften bitte an: briefe@jungle-world.com oder per Post an die Redaktion.

Jungle World 47/03: »Am Straßenrand der Gesellschaft«

Autos klauen

Trampen ist in Deutschland, im Gegensatz zu anderen Ländern, nicht deswegen so selten, weil niemand mehr trampt, sondern weil diese Autofahrer denken, die Tramper würden ihre Autos klauen. Wozu jemanden mitnehmen, in Deutschland ist doch alles käuflich (Bus, Bahn, Taxi). Weil mich niemand mehr mitnimmt, fahre ich lieber Fahrrad.

rüdiger

Jungle World 47/03: »Eine neue Heimat« und »Lokführer der Geschichte«

Lächerliche Kritik

Man kennt das schon: Demonstranten gegen Krieg oder Sozialabbau, Globalisierungsgegner und Friedensbewegte sind nationalistisch, völkisch, antisemitisch und reformistisch. Diese Kritik entbehrt keineswegs jeder Grundlage, ihre Verallgemeinerung ist aber hanebüchen und dient nur dazu, unter sich zu bleiben und sich nicht die Hände schmutzig zu machen. Dass das auch noch mit dem Hinweis auf die eigene Marginalität gerechtfertigt wird, ist besonders kurios.

Dass der Sozialstaat, wie Freerk Huisken ausführt, nur an einigen Symptomen des Kapitalismus herumkuriert, statt sich an die Ursachen zu wagen, ist klar, aber ist Schmerzlinderung nicht angesagt, wenn eine Heilung nicht in Sicht ist? Oder ist das nur Reformismus, der vom Kern des Problems ablenkt?

Zwei Seiten weiter schlägt Gerhard Scheit in dieselbe Kerbe, nur noch etwas kräftiger. Schon bei der Aufzählung im zweiten Satz sträuben sich einem die Haare, steht da doch zwischen europäischen »Intellektuellen« und der Rifondazione Communista das Weltsozialforum. Und alle sind falsche Linke, Wölfe im Schafspelz, antiamerikanisch, nationalistisch, völkisch: »Wer sich an ein Volk und die Völker wendet und nicht an die Individuen und die Massen, wer für die soziale Gemeinschaft und die souveräne Nation gegen die USA mobilisiert, der kalkuliert das Ende Israels und den Tod der Juden ein.« Jeder, der sich an Ethnien wendet, egal in welcher Weise, ist also eliminatorischer Antisemit. Und so führt das Projekt Europa auch konsequent in eine neue Shoa: »Europa suggeriert (…) einen Standpunkt außerhalb der Konflikte (…) einzunehmen: im Himmel. Wirklich gibt es diesen Standpunkt aber nur als deutschen – als einen, der, wenn die Krise so weit ist, das Ganze gewaltsam durchsetzt; der die Vernichtung um ihrer selbst willen betreibt.« Das ist Dummheit, die schreit. Kritik an falscher Kapitalismuskritik, an nationalistischen, völkischen, rassistischen und antisemitischen Denkweisen ist bitter nötig. Solche Beiträge machen diese Kritik aber lächerlich, da sie nicht zwischen Kritik und Diffamierung zu unterscheiden wissen.

daniel dübner, halle

Jungle World allgemein

Endlich eine Kinderseite

Liebe Leute, ich wollte euch mitteilen, dass ich eine Kinderseite will. Ich hoffe, ihr könnt mir den Wunsch erfüllen. Es ist auch nicht schlimm, wenn keine Kinderseite kommt. Ich bin 7 Jahre alt.

josephine