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Schmökert der Verfassungsschutz in den Büchern von Robert Kurz? Oder schreibt Kurz für den VS? Fast könnte man es meinen, wenn man den Text liest, der im Handbuch des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes unter der Rubrik »Antideutsch« veröffentlicht wurde.

»Die Antideutschen stehen in der ideologischen und teilweise personellen Kontinuität der antinationalen Linken, die in der deutschen Wiedervereinigung den Auftakt für eine neue Ära der imperialistischen und nationalistischen Machtpolitik gesehen und in Teilen bereits als Minderheit innerhalb der Linken den Golfkrieg II von 1991 begrüßt hatten«, heißt es dort. »Beim Irakkrieg 2003 erkannten die Antideutschen in den US-Streitkräften und ihren Verbündeten die Anti-Hitler-Koalition des Zweiten Weltkriegs wieder und feierten den positiven Ausgang des Krieges als ›ersten antifaschistischen Waffengang im neuen Jahrhundert‹.«

So weit, so gut gelauscht und abgehört, liebe Verfassungsschützer der Bundesrepublik Deutschland, Abteilung Nordrhein-Westfalen. Dann aber ungeprüft die Zeitschriftenliste aus dem jüngsten Buch von Robert Kurz zu übernehmen, schickt sich nicht. »Eine Reihe von überregionalen Publikationen wie konkret, Bahamas, Jungle World, iz3w oder Phase 2 transportieren die antideutsche Ideologie im linken Spektrum«, heißt es beim VS, während Kurz »Ross und Reiter« so benennt: die »Zeitungen und Zeitschriften Jungle World, Konkret, iz3w und Phase2«.

Um es mal wie Franz-Josef Wagner in der Bild-Zeitung zu sagen: Lieber VS! Wie im Journalismus so kann auch beim Schutz des Staates ein bisschen Recherche nicht schaden. Hätten deine Mitarbeiter wenigstens mal gegoogelt, dann hätten sie herausbekommen, dass die Jungle World, wie die meisten der anderen genannten Publikationen, eine Zeitung ist. Als solche »transportiert« sie grundsätzlich keine Ideologie, denn das machen so genannte Ideologietransporter. Schlapphut auf, und ab dafür!