Alles wird schlechter, weil …

… die Vogelgrippe da ist. Zwischen zwei Meldungen, einer aus Hanoi und einer anderen aus Washington, waren am vergangenen Sonntag die Nachrichten um die Vogelgrippe genannte Krankheit aufgespannt.

Aus Hanoi teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit, Genanalysen hätten ergeben, das sich zwei an der Geflügelpest verstorbene Vietnamesinnen nicht bei ihrem Bruder angesteckt hätten. Für das Virus H5N1, wie der Grippeerreger wissenschaftlich genannt wird, heißt das, das er nach wie vor auf Hühner als Wirte, in denen er sich vermehrt, bevor er Menschen befällt und krank macht, angewiesen bleibt. Den Wirtswechsel zum Menschen hat er noch nicht geschafft.

Für die Hühner Asiens bedeutet das, dass das Gemetzel an ihnen weitergeht. Auf jedem noch so entlegenen Hof wird man sie einfangen und massakrieren. Und die Bauern Asiens gucken in die Röhre. Ihrer Verdienstmöglichkeiten beraubt und pleite, werden sie sich den Scharen der Wanderarbeiter anschließen müssen und sich vielleicht schon bald in neuen großen Hühnerfarmen großer Nahrungsmittelunternehmen für eine Banane schinden wie bisher nicht gesehen.

Der Virus ist nämlich, flexibel wie er ist, auf einer Geflügelfarm im US-Bundesstaat Delaware ausgebrochen. Und das werden sie zu nutzen wissen in den USA. Nachdem die eigenen Hühner erschlagen sind, wird für einen Spottpreis ein Acker in Asien gekauft, eine Farm daraufgesetzt, und die Massenproduktion wird bei gesunkenen Löhnen und in der Zwischenzeit gestiegenen Eierpreisen Gewinne einbringen, die irgendein New-Economy-Heini bei Christiansen sowas von lobt, dass sich die an der Pest Gestorbenen im Grabe grausen und nicht mal mehr dort ihre Ruhe finden.

cord riechelmann