Alles wird besser, weil …

… der Pazifik neuerdings fleißig Müll einsammelt. Kreisende Strömungen von Passatwinden zwischen Japan und den USA erzeugten auf dem Pazifik einen Strudel, berichtet das Magazin Geo in seiner aktuellen Ausgabe. Von diesem Strudel werde der an den Küsten Asiens und Amerikas treibende Müll erfasst und 16 Jahre lang in dieser Art von Karussell transportiert, ohne dabei zersetzt zu werden. Denn bis die UV-Strahlung und die Oxidation eine Spielzeugente in ihre Moleküle zerlegt hätten, könnten 500 Jahre vergehen.

So habe sich zwischen Kalifornien und Hawaii ein fast geschlossener, drei Millionen Tonnen schwerer Plastikteppich »von etwa der Größe Mitteleuropas« gebildet. Offenbar entsteht dort ein neuer Kontinent aus Plastikentchen, Konservendosen, Tüten, Verpackungen, Reifen, alten Badehosen, Luftmatratzen, Frisbee-Scheiben, Fischernetzen und was der Mensch an der Küste sonst noch so dem Meere opfert. Eine neue Welt aus Wertstoff. Der Pazifik als gelbe Tonne.

Dumm an der Geschichte ist nur, dass die meisten Tiere nicht mit dieser vom Menschen geschaffenen neuen Welt umgehen können. Viele halten kleinere Plastikteile für Nahrung, schlucken sie hinunter und ersticken elendiglich daran. Zudem lagern sich giftige Stoffe wie DDT oder PCB an der Müllinsel an, Fische nehmen die Gifte auf, und über die Nahrungskette gelangen sie wieder auf den Mittagstisch des Menschen. Denn so großartig ist die Schöpfung eingerichtet: In ihr kann nichts verloren gehen.

stefan wirner