LeserInnenworld

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Jungle World: 10/04: Die Fahne schwenken!

Verneinung nationaler Identifikation

Ich weiß nicht, wo Herr Kronauer lebt. »Antinationale Kritik« greife zu kurz, meint er. Gegen blauweiße Fahnen mit Davidstern zu sein, wäre in der Tat keine antinationale, sondern eine deutschnationale Kritik und griffe nicht nur zu kurz, sondern ins Klo, mitten dort rein, wo es braun ist. Gegen »Pali-Tücher«, diese Symbole antisemitischen Terrors, haben wir von Kronauer bislang keine antinationale oder »nicht zu kurz greifende« Kritik vernommen, obwohl diese wohl eher nötig wäre. Denn diese werden heute vor allem auf Demos von Neonazis getragen. Israelfahnen sind Ausdruck der Verneinung von nationaler Identifikation. Solidarität mit Israel hat nichts mit Identifikation zu tun, viel aber mit der Einsicht, dass einzig die politischen und militärischen Potenzen Israels einen Schutz für Juden weltweit darstellen. In einer solchen Zeit ist eine antifaschistische Demo, auf der keine Israelfahnen geschwenkt werden, keine antifaschistische Demo, sondern die Unterstützung derjenigen, die beabsichtigen, Israel zu liquidieren, der arabischen Erben des Nationalsozialismus, weswegen ja auch die NPD sich der Palästinasolidarität verschworen hat.

martin blumentritt

Gestörtes Verhältnis

Die Behauptung, es sei absurd, dass durch das Zeigen von Nationalflaggen eine Identitätspolitik betrieben wird, und gleichzeitig indirekt den Demonstrantinnen und Demonstranten, die gegen das Tragen von Nationalfahnen vorgehen, vorzuwerfen, sie hätten ein gestörtes Verhältnis zum Antifaschismus, ist schlichtweg falsch und unfassbar! Die Begriffe Nation und Staat schaffen erst die Ausgrenzung, die Autorität und letzten Endes den Rassismus. Diese »antideutschen« Gruppen, die in Hamburg eine Auseinandersetzung provoziert haben oder auch Flugblätter verteilen, in denen zur Solidarität mit der amerikanischen Regierung in Bezug auf den Irakkrieg aufgerufen wird, sollten ernsthaft über ihr Verständnis von Aufklärung und Emanzipation nachdenken, bevor der Antifa »Verrat« vorgeworfen wird. Jedes weitere Vorgehen dieser Art ist ein Rückschritt sowohl im politischen als auch historischen Sinne. Antifaschismus heißt: Keine Nationalfahnen!

benny

Jungle World, 10/04: Das Konzept floatet nicht

Unqualifizierte Regierung

Die Maßnahmen sind ganz offensichtlich und unumwunden klar von Leuten mit Gewalt – gegen die Grundgesetze, gegen die Demokratie – durchgeführt worden. Dazu haben diese Leute keine fachliche Qualifikation. Weder diese Type Schröder noch seine Vasallen, noch Hundt, noch Rogowski und andere Machos wie Gerster, Hartz & Co. Ich schlage vor, deren Positionen mit dafür ausgebildeten Fachkräften zu besetzen und eine staatliche Eignungsprüfung bei potenziellen Kandidaten vorzunehmen. Unsere Gesellschaft erlaubt kein Adhoc-Rumlavieren mehr durch laienhaftes Probieren auf Zuruf einer degenerierten Arbeitgeberlobby.

rainer schlaf