… uns die bisher großartigste und wichtigste und schönste und beste Erfindung des neuen Jahrtausends vorenthalten wird. Sich selbst kühlendes Bier! Das ist genau das, worauf wir warten! Auf einer Decke im Park liegen, oder am See, oder im Schwimmbad, oder beim Open-Air-Festival oder Rave, lässig ’nen Joint im Mundwinkel, sich zum Rucksack rüberbeugen und dann in die Runde fragen: Will jemand ein kaltes Bier? Jaaa! Alle wollen!
Barney Guarino heißt der Held, dem wir die Verwirklichung unseres größten Traums zu verdanken haben und den man umgehend für den Nobelpreis vorschlagen muss. Der US-Wissenschaftler hat eine Dose entwickelt, in der durch Drehen des unteren Teils irgendwie die Wärme aus dem Bier gesaugt wird. Wie genau das funktioniert, interessiert uns nicht die Bohne. Hauptsache, es funktioniert! Und zwar schnell! Der Sommer steht vor der Tür, die Picknickkörbe sind gepackt – wo bleibt das Wunderbier?
Guarino will es zwar angeblich schon im Sommer auf den Markt bringen, aber auf den amerikanischen! Und wir? Noch ein Sommer ohne das coole Kalte? Wir protestieren! Wir wollen auch das Wunderbier aus der Wunderdose! Und zwar noch diesen Sommer, nein, diesen Frühling! Jetzt! Erst wenn diese höchste Entwicklungsstufe erreicht ist, können wir beruhigt den Kapitalismus abschaffen. Vielleicht enthält man uns genau deshalb die Erfindung vor?
Mit ewig kühlem Bier auf einer Wiese im Park, Sonne, zwitschernde Vöglein, und drum herum Sozialismus, so ließe sich das Ende der Geschichte ertragen.
ivo bozic
