Deutsches Haus

In der Nacht zum 30. März zündeten Unbekannte in Rheinsberg (Brandenburg) den Imbisswagen eines Kurden an. Der Wagen brannte völlig aus. Die Polizei geht von einem rassistischen Motiv aus. Für Brandstiftung spreche vor allem die Tatsache, dass das Feuer nicht im Wagen, sondern außerhalb ausgebrochen sei. Es war bereits der vierte Anschlag auf den Imbiss innerhalb von zwei Jahren. Nur in einem Fall, der einen vergleichsweise geringen Sachschaden angerichtet hatte, wurden drei Jugendliche aus der örtlichen rechten Szene zu Bewährungsstrafen verurteilt. Zu ihrem Tatmotiv sagten die Jugendlichen: »Die brauchen das hier nicht zu verkaufen. Wir sind hier nicht in Türkenland.« Dieses Mal stünden der kurdische Besitzer und seine Familie vor dem finanziellen Ruin, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins Opferperspektive, der aus diesem Grund zu Spenden aufruft. In Waldkirchen (Bayern) besprühten Unbekannte in der Nacht zum 29. März mehrere Gebäude mit Hakenkreuzen und ausländerfeindlichen Parolen. Unter anderem wurden das Eingangsportal der Kirche und das Arbeitsamt mit Hakenkreuzen, SS-Runen sowie der Zahl 88 beschmiert. Die Kripo ermittelt. Im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf beschmierten unbekannte Täter am 25. März das sowjetische Ehrenmal an der Ecke Bordauer Straße/Waplitzer Straße mit Hakenkreuzen. Der Staatsschutz nahm die Ermittlungen auf. In der Nacht zum 25. März klebten Unbekannte rund um eine türkische Imbissstube am Bahnhof in Zepernick (Brandenburg) knapp 60 Plakate im Format DIN A4 an Hauswände und Zäune, auf denen der Besitzer beschimpft und beleidigt wird. Bereits am 22. März war auf die Imbissstube ein Brandanschlag verübt worden, bei dem die Täter den Tatort mit Hakenkreuzen beschmiert hatten. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. In Brück (Brandenburg) wurden am 23. März an zahlreiche Haushalte anonyme Flugblätter verteilt, in denen »die sofortige Schließung« einer türkischen Imbissstube gefordert wird. Dem Besitzer wird darin unter anderem vorgeworfen, mit Drogen zu handeln. Die Brücker Bürger werden aufgefordert, sich von dem Laden fernzuhalten. Wie die Märkische Allgemeine Zeitung daraufhin mitteilte, seien die Vorwürfe haltlos und die ganze Geschichte sei erfunden. Inzwischen ermittelt die Polizei gegen die Verfasser des Flugblatts. Es sei nicht ausgeschlossen, dass es einen Zusammenhang mit dem Brandanschlag auf die Imbissstube im Februar 2004 gebe. In diesem Fall wurden inzwischen drei Männer aus der rechtsextremen Szene verurteilt. Der Brücker Bürgermeister, Karl-Heinz Borgmann, hat nach Angaben der Zeitung weder eine rechte Szene in der Stadt noch Antipathien gegenüber dem Lokalbetreiber ausmachen können.

br