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Wann ist ein Mann ein Mann?

»Übersexuell«. Der metrosexuelle Mann, vor drei Jahren noch überall als ein neues Modell gefeiert, ist schon wieder out. Das behaupten jedenfalls die Autorinnen Maria Salzman, Ira Matathia und Ann O’Reilly in ihrem neuen Buch »The Future of Men«. Männer, die ein wenig soft tun und sich gerne Duftwässerchen gönnen, aber eigentlich schon ganze Kerle sind, würden demnach abgelöst von einem Phänotypen, den die Autorinnen mit »übersexuell« attributieren.

Wenn Sie nun denken, Sie wüssten, welche Art von Mann hier gemeint sein könnte, dann haben Sie damit absolut Recht. Der »übersexuelle« Mann scheint nichts anderes als eben ein echter Kerl zu sein, ein Typ mit all den Eigenschaften, die schon immer als typisch männlich galten. Stark, bestimmend, gerecht, so sollte er sein, der Übersexuelle, so wollen es zumindest die drei Autorinnen. Eine Liste mit den überzeugendsten Beispielen für die Existenz dieser Spezies haben sie auch gleich aufgestellt. Platz eins und damit übersexuellster Mann der Welt ist demnach Bono, auf den Plätzen zwei und drei folgen George Clooney und Bill Clinton.

Bono? Ein Wanderprediger, der glaubt, er sei der Messias, der die Welt retten könne, soll der neue Typ Mann schlechthin sein? Nein, danke, so wie Bono wollen wir wirklich nicht enden. Können zu diesem Thema nicht auch ein paar Feministinnen mal was sagen? (aha)

Tödliche Schokolade

Warentest. Schokolade essen macht glücklich, das bestätigt Ihnen sogar Ihr Hausarzt. Wegen der Hormone, die dabei freigesetzt werden. Nun erreicht uns aber die Nachricht, dass die unerfreulichen Nebenwirkungen der Droge Schokolade nicht nur Hüftspeck und ein Doppelkinn sein können, sondern auch der Krebstod. Denn Schokolade enthält bekanntlich Kakao und Kakao wiederum das Schwermetall Cadmium, das die Kakaopflanzen aus dem Boden aufnehmen.

Cadmium greift außerdem die Knochen an und schädigt das Nervensystem. Das Magazin Öko-Test hat 22 unterschiedliche Schokoladensorten untersucht, ausschließlich Bitterschokoladen, weil diese am meisten Kakao enthalten, und nur bei zehn Sorten konnte Entwarnung gegeben werden. (aha)

Tod dem Rauchen

Frankreich. Wo soll das alles noch hinführen mit den Anti-Raucher-Kampagnen? Wo darf man überhaupt noch an öffentlichen Plätzen und Kneipen rauchen? In den USA sowieso nicht, aber auch nicht mehr in Irland und Italien, wo man sich vor kurzem noch ganz sicher war, ein Rauchverbot bringe in diesen Ländern gar nichts, da sich sowieso niemand daran hielte. Doch seit den dort erlassenen Anti-Raucher-Gesetzen stehen die Gäste in irischen Pubs brav vor der Kneipe, wenn sie sich eine anzünden möchten, und auch in Italien wird der Espresso im Café wirklich ohne Gemütlichkeitszigarette getrunken.

Wird nun auch noch in Frankreich das Leben für Raucher schwerer? Es ist zu befürchten. Eben wurde dort ein Gesetzentwurf eingebracht, der ein generelles Verbot des Rauchens an öffentlichen Orten, aber auch an überdachten Arbeitsplätzen durchsetzen möchte.

Die Chancen, dass der Entwurf durchkommt, sind gar nicht mal so schlecht. Schon seit Jahren ist der Konsum von Zigaretten in Frankreich rückläufig, auch weil Anti-Raucherkampagnen immer größeren Erfolg haben.

Wenn man dann in Frankreich fast nirgendwo mehr rauchen darf, wird es nur noch eine Frage der Zeit sein, dass auch hierzulande die große Schlacht um das Rauchen ausgefochten werden wird. (aha)

Eine Heldin

Rosa Parks. Sie kam aus einfachen Verhältnissen und arbeitete als Näherin. Wie jeden Abend setzte sie sich auch am 1. Dezember 1955 in den Bus, um nach Hause zu fahren. Sie war schwarz und Amerikanerin. Rassismus war Gesetz in ihrem Land, es galt die so genannte »Rassentrennung«. Das bedeutete auch, dass Parks in dem Bus hinten Platz nehmen musste, wie alle Schwarzen. Oder in der Mitte des Busses, solange kein Weißer darauf Anspruch erhob.

Tatsächlich stieg nach drei Stationen ein Weißer zu, und der Busfahrer forderte die vier Schwarzen, die in der Mitte saßen auf, sich nach hinten zu verziehen. Die drei Männer kamen der Aufforderung nach, Rosa Parks blieb sitzen. Sie blieb einfach sitzen und löste damit eine wahre Revolution aus, die Bürgerrechtsbewegung. Die Schwarzen Amerikas ließen sich danach nicht mehr alles gefallen, und Rosa Parks’ passiver Widerstand wurde später von Martin Luther King fortgeführt.

Parks wurde zur Ikone der Bürgerrechtsbewegung, bis heute wird sie in HipHop-Nummern gewürdigt und Schulen wurden nach ihr benannt. Im Alter von 92 Jahren ist sie vorige Woche in Detroit verstorben. (aha)

Im Kopf von Gloria

Park Avenue. Jetzt geht es erst so richtig los mit Park Avenue, der Zeitschrift für Glamour und Unnötiges. Die erste Ausgabe, die allgemein verlacht wurde, war eher ein Testballon. Brauchen wir in Deutschland ein Magazin mehr, in dem piefige Promis, zumeist Deutsche, unwahrscheinlich Langweiliges aus ihrem Leben preisgeben? Anscheinend schon.

Auf dem Cover der Park Avenue sitzt Gloria, Fürstin von Thurn und Taxis, mit Hund auf dem Schoß. Portraitiert wird sie in dem Blatt von ihrem eigenen Bruder Alexander von Schönburg, Chefautor des Magazins.

Selbiger grüßt im Editorial gemeinsam mit dem Herausgeber des Blatts, Klaus Liedtke, der davon schwadroniert, in der vorliegenden Ausgabe ginge es vor allem um eines: um Nähe. Klar, deswegen hat auch ausgerechnet von Schönburg seine Schwester portraitieren müssen, denn: Näher geht’s ja kaum. Dabei ist sein Stück so öde wie der Rest im Blatt, und nicht einmal Mick Jagger über John Lennon und Yoko Ono bringt es wirklich. Nur Benjamin von Stuckrad-Barre, der Boris Becker mit hübschen Mediengerüchten über dessen Privatleben konfrontiert, ist wirklich amüsant. (aha)