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Das Comeback

Charlotte Roche. Das Musikfernsehen ist nicht mehr, stattdessen gibt es auf MTV und Viva Promi-Trash, immer das Neueste über Paris Hilton und abends irgendwann »South Park«. Das ist trist, aber eigentlich haben wir uns inzwischen an diesen Zustand gewöhnt.

Mit dem Musikfernsehen untergegangen schien eine Weile auch Charlotte Roche zu sein, das ehemals überaus präsente Aushängeschild von Viva. Monatelang blieb sie, das einzigartige Moderatoren­wesen des deutschen Fernsehens, als bei Viva für sie kein Platz mehr war, verschollen. Doch nun, ab dem 5. Januar, wird sie wieder da sein, und zwar als Moderatorin von »Tracks«, dem ziemlich gelungenen Pop- und Jugendmagazin von Arte.

Charlotte Roche und »Tracks«, keine Frage, passen bestens zusammen. Schließlich hat es bei »Tracks« gerade an der Anmodera­tion gemangelt, dieses ewige »Wir bieten euch nun einen Einblick in die uruguayische Punkrockszene, und euch wird dabei Hören und Sehen vergehen«, diese komischen pseudo-jugendmäßigen Ansagen gingen einem auf den Wecker. Charlotte wird das besser machen, viel besser. In ihrer Debütsendung wird sie auf The Darkness treffen, die Hypeband des vorletzten Jahres, und auf Bushido, Deutsch­lands gefährlichsten Rapper, wie wir alle wissen. Verspricht, gut zu werden, nein: Es wird gut werden. (aha)

Punk goes WM

Deutsch-Iro. Das Berliner Stadtmagazin tip hat uns auf ein schauriges Produkt aufmerksam gemacht, das es ab sofort käuflich zu erwerben gibt, auf das so genannte Iro-Accessoire, also ein Iro-Haarteil, das man sich über seine eigene langweilige Frisur spannen kann. Für 9,95 Euro sieht man dann so richtig gefährlich aus. Gut, Punk ist tot, aber muss man deswegen immer wieder erneut auf sein Grab spucken?

Es kommt schließlich noch schlimmer. Das Iro-Teil soll vor allem während der Fußball-WM schwer in Mode kommen, weswegen es auch noch grell-bunt in den deutschen Nationalfarben Schwarz, Rot, Gold daherkommt. Deutsche Fußballfans können so beweisen, wie freakig sie sind. Wer also zur WM oder auch schon jetzt aussehen möchte wie der hinterletzte Depp, kann sich bei www.erwinmueller.de ja nach dem künstlichen Iro umsehen. (aha)

Schluss mit Sexismus

Bikini-Postkarten. Wir kennen alle die Klischees über Brasilien, über das Land, in dem Sonne, Strand, Samba und Bikinis alles bedeuten. Nun ja, die Klischees sind auch noch wahr.

Mit Sonne, Strand und Samba hat das Parlament von Rio De Janei­ro auch keine größeren Probleme, aber mit den Bikinis. Zumindest mit den Frauen in Bikinis, die auf mindestens jeder zweiten Postkarte von Rio abgebildet werden. Diese würden den Sextourismus in der Stadt fördern, befanden nun die Stadtoberen, weswegen ab sofort Bikini-Fotos auf Postkarten verboten sind. Ob das den Feminismus wirklich voranbringt? Vielleicht ja. (aha)