Deutsches Haus

In Eilburg (Sachsen) randalierten am 28. Februar zehn Männer aus der rechtsextremen Szene am Rande eines Rosenmontagszugs. Zwei von ihnen verwüsteten einen Laden, der von Ausländern geführt wird. Dabei schlugen sie auf das Personal ein und verletzten eine Person. Bei den beiden Rechtsextremisten handelt es sich um einen 18jährigen und einen 27jährigen. Der erste wehrte sich noch auf dem Polizeirevier gegen seine Festnahme. Am 24. Februar nahm die Polizei in Köthen (Sachsen-Anhalt) zwei Jugendliche im Alter von 15 und 17 Jahren vorläufig fest. Ihnen wird vorgeworfen, zusammen mit drei anderen Jugendlichen am Tag zuvor ausländische Studenten beleidigt und bedroht zu haben. Dies berichtete das Naumburger Tageblatt. Ein 20jähriger Chinese konnte sich dabei in eine nahe gelegene Sparkasse retten, ein 25jähriger Student floh in ein Wohnheim. Die jugendlichen Angreifer gehören offenbar zu einer Gruppe von zehn Personen, die nach Angaben der Polizei bereits mehrere ähnliche Angriffe verübt haben soll. Gegen den 17jährigen erließ die Richterin einen Haftbefehl, der unter Auflagen ausgesetzt wurde. Der 15jährige wurde einstweilen in einer Einrichtung der Jugendhilfe untergebracht. In Wustermark (Brandenburg) sprühten drei Unbekannte am 24. Februar verschiedene Nazi-Symbole an fünf Häuserwände. Dies berichtete die Märkische Allgemeine Zeitung. In Lauertal (Hessen) beschmierten Unbekannte am 24. Fe­bruar zwei Döner-Imbissbuden und eine Flüchtlingsunterkunft mit Hakenkreuzen. An der Wand der Unterkunft war auch der Schriftzug »Ausländer raus« zu lesen. Die Ausländerbehörde in Rotenburg (Hessen) teilte der Familie Ferizi am 23. Februar mit, dass ihre Aufenthaltsgenehmigung ende. Dies berichtete die Rotenburger Kreiszeitung. Die Familie mit vier Kindern lebt seit 15 Jahren in Deutschland und gehört zur Minderheit der Askali, die im Kosovo verfolgt wird. Die Mutter, Shkurte Ferizi, ist wegen einer Erkrankung, die von ihren Erlebnissen im Kosovo herrührt, in psycho­lo­gi­scher Behandlung. Die Kinder der Familie können die albanische Sprache weder lesen noch schreiben. In Thüringen lag die Zahl der rechtsextremen Straftaten im vergangenen Jahr bei 620. Dies teilte Thüringens Innenminister Karl Heinz Gasser (CDU) mit. Die Zahl der registrierten Neonazis in Deutschland stieg im vergangenen Jahr von 3 800 auf 4 100. Dies berichtete der Focus unter Berufung auf den Verfassungsschutzbericht 2005. Die Zahl der Neonazi-Organisationen stieg demnach von 87 im Jahr 2004 auf 105 im vergangenen Jahr. In Brandenburg ist die Zahl rechtsextremer Gewalttaten im vergangenen Jahr um acht auf 97 Fälle zurückgegangen. Die rechten Straftaten stiegen im gleichen Zeitraum um 307 auf 1 294 Delikte im Jahre 2005. Diese Statistik stellte Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) vor. Insbesondere Propagandadelikte, zu denen auch Hakenkreuzschmierereien zählen, seien um knapp 260 auf über 900 Fälle angestiegen.

chr