Deutsches Haus

Am 17. Juli beschimpften rechtsextreme Jugendliche in Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) eine Gruppe von Franzosen mit ausländerfeindlichen Parolen und bewarfen sie mit Steinen. Die franzö­sischen Jugendlichen, unter ihnen auch Personen mit dunkler Hautfarbe, konnten unverletzt in den Schlosspark flüchten. Die Polizei nahm die Personalien der Täter auf und ermittelt wegen versuchter schwerer Körperverletzung und des Verdachts auf Volksverhetzung. Die Gäste aus Marseille hielten sich in Schwe­rin auf, um an einem Workshop der Schule der Künste zum The­ma »Ein grenzenloses Miteinander« teilzunehmen. Am Krakower See in der Nähe Serrahns (Meck­lenburg-Vorpommern) griffen am 15. Juli Rechtsextreme mehrere Familien von Spätaussiedlern an. Sie riefen rassistische Parolen, zeigten den Hitlergruß und schossen mit einer Maschinenpistole 17 Mal in die Luft. Die Neonazis konnten von anderen Badegästen bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden. Diese nahm die Verdächtigen in Gewahrsam, entließ sie nach ihrer Vernehmung aber wieder. Am Abend des 15. Juli beleidigte in Berlin-Köpenick ein unbekannter Taxifahrer zwei Frauen aus Kenia. Nachdem sie ins Taxi gestiegen waren, beschimpfte er sie als »Neger« und weigerte sich, sie zu befördern. Die Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung und Beleidigung. Der Vorsitzende der Taxi-Innung, Bernd Dörendahl, zweifelt am Wahrheitsgehalt der Aussagen der beiden Frauen. Sollte sich der Rassismusverdacht bestätigen, droht dem unbekannten Fahrer der Entzug seiner Lizenz. Am späten Abend des 14. Juli griffen in Berlin-Marzahn fünf Neonazis einen 16jährigen Polen an. Der Schüler Krystian C. hielt sich mit Bekannten am Biesdorfer Baggersee auf, als ihn gegen Mitternacht eine Gruppe Neonazis mit Sätzen beschimpfte wie: »Verpiss dich, sonst knall ich dich ab!« und »Bleib unter den Juden!« Nach einem verbalen Streit eskalierte die Auseinandersetzung. Die Neonazis schlugen dem Jungen ins Gesicht, rissen ihn zu Boden, traten gegen seinen Oberkörper und bedrohten ihn mit einem Messer und einer Schusswaffe. Dennoch gelang ihm wenig später die Flucht. Gegen die rechtsextremen Jugendlichen wurden Haftbefehle beantragt. Nach Angaben der Polizei griffen am 15. Juli in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) Rechtsextreme eine Gruppe von fünf jungen Russlanddeutschen an. Ein Jugendlicher forderte die Aussiedler auf, einen Parkplatz in der Nähe des rechtsextremen Szenetreffs »Standarte 26« zu verlassen. Er verschwand, um kurz darauf mit Verstärkung zurückzukehren. Die Angreifer beschimpften die Russlanddeutschen, schlugen und traten auf sie ein. Die Opfer, eine Frau und vier Männer, flüchteten leicht verletzt. Der Club war in der Vergangenheit immer wieder ein Ausgangspunkt von rechtsextremen Aktionen. Die Stadt fordert unterdessen vom Hauseigentümer, der in Dortmund lebt, die Schließung. nw